Wetter Bedburg-Hau: Juli kalt und nass - auch ein Teil der Klimakatastrophe

Foto: GvM

In Südeuropa extreme Hitze. Weltweit der wärmste Monat. Herbstwetter bei uns. Auch das ist Teil der Klimakatastrophe - siehe dazu unten.
Doch so kalt wie gefühlt war der Juli nicht. Die Durchschnittstemperatur nach dem langjährigen Mittel liegt in unserer Region bei 18,7 Grad. Sie lag jetzt bei 19,3 Grad, aber auch nur deshalb weil es zwei Hitzetage gab, am 8. mit 34,9 und am 9. mit 35,4 Grad. Also doch zu kalt. 
Und zu nass, mit 143,4 mm Niederschlag. Durchschnittlich sind in unserer Region 84 mm zu erwarten. Der regenreichste Tag war der 31. mit 30, 6 mm.

Die Weltklimaerwärmung, sorgt gerade in der Nordpolregion für ein langsameres mäandern des Jetstreams und dadurch kommt es zu einer langanhaltenden stabilen Wetterlage in den nördlichen Gemäßigten Zonen, also auch bei uns in Nordeuropa. Normalerweise mäandert der Jetstream schneller, die Delle (gen Süden) und Beulen (gen Norden) sind geringer ausgeprägt. Letzteres liegt an den größeren Temperaturunterschieden zwischen den Subtropen und unserer gemäßigten Zone und der Nordpolregion. Doch diese Unterschiede sind durch die globale Erwärmung geringer, auch deshalb weil sich die Polregionen weit stärker erwärmt haben als der Rest der Erde. 

Derzeit bildet der Jetstream eine stabile Delle gen Süden, gegen die Tropenhitze in Südeuropa. Das bedeutet, dass wir von der Hitzewelle in Südeuropa verschont blieben, und auch voraussichtlich noch länger bleiben, weil weiterhin (voraussichtlich noch für eine Woche) die Strömung und damit die Tiefdruckzellen aus Nord-West zu uns gelangen können. Diese Tiefruckgebiete bringen nicht nur kalte Polarluft mit sich, sondern auch Regen, da eine Jetstream-Beule über dem Atlantik gen Norden gerichtet, mit viel Feuchtigkeit aus dem zu warmen Atlantik geschwängert ist. Diese Feuchtigkeit strömt über den Jetstream-Delle von Nord-West zu uns. Die stabile Situation kann natürlich auch umgekehrt langandauernd eintreten. Mit eine Beule gen Norden strömt dann tropische Luft über Hochdruckgebiete in den Norden Europas – extreme Hitze bei uns.

Wer den Jetstream mal verfolgen möchte: Es gibt eine französische Meteo-Seite https://www.meteociel.fr/  
Im Menü links, ziemlich weit unten - GFS Europe anklicken.
Dann oben im Menü unter Vent Jet Stream anklicken.
Links neben der Grafik erscheint eine Stundenanzeige (bis zu 192 Stunden) also 8 Tage-Vorschau wenn man mit dem Mauszeiger über die Anzeige geht. Oben links in der Grafik das jeweilige Datum mit Uhrzeit. 
Aktuell heute (1. Aug.) ändert sich beim Jetstream bis zum 9. August so gut wie nichts.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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