Was tun gegen Fachkräftemangel? HSRW-Studierende erarbeiten Konzept für ALTANA in Wesel
Der demographische Wandel führt auch in Nordrhein-Westfalen dazu, dass IT-Fachkräfte Mangelware sind. Davon sind auch global tätige Unternehmen wie ALTANA aus Wesel betroffen. Im Zuge einer einjährigen, interdisziplinären Forschungskooperation mit der Hochschule Rhein-Waal analysierten internationale Studierende mit Unterstützung der KampLintforter Professoren Dr. Thomas Heun und Christoph Zielke die Situation und formulierten in einem zweiten Schritt Lösungsvorschläge.
Die Studierenden entwickelten eine Fülle an Ideen der Aktivierung von Bewerber*innen über digitale Medien. Ein besonderer Fokus lag hierbei auf der gezielten Aktivierung über Social Media und der Entwicklung von zielgruppenadäquaten und überraschenden Formen der Ansprache. So könnten zukünftige Arbeitskräfte der Generation Z, oder auch Post-Millienials genannt, angesprochen werden. Das Besondere an dem Kooperationsprojekt: Vor der Entwicklung dieser innovativen Kommunikationskonzepte erforschten Studierende aus dem Masterstudiengang International Management and Psychology die Motivlage der IT-Studierenden der Generation Z. Mit Hilfe von tiefenpsychologischen Interviews fanden sie heraus, dass Flexibilität, Selbstbestimmtheit und Authentizität für die nächste Generation von IT-Professionals von zentraler Bedeutung sind. Die Vertreter der Generation Z wollen ernst genommen werden, sie geben sich nicht zufrieden mit einer klassischen „nine-to-five“- Anstellung, sondern suchen auch im festen Angestelltenverhältnis nach Möglichkeiten der persönlichen Weiterentwicklung im Sinne eines lebenslangen Lernens.
Die Ergebnisse halfen dann im nächsten Schritt den Studierenden unterschiedlicher Studiengänge bei der Entwicklung von Konzepten der neuen Ansprache dieser jungen ITFachkräfte. Projektleiter Dr. Thomas Heun, Professor für Marketing und Methoden, ist zufrieden mit den Ergebnissen: „Es ist beeindruckend, wie es unseren Masterstudierenden in sehr kurzer Zeit gelang, sich die methodischen Interviewkompetenzen anzueignen und die Motivlage der Generation Z rund um das Thema ‚New Work‘ bzw. ‚Modern Workplace‘ zu erschließen. Arbeitgeber, die den zukünftigen Arbeitnehmer*innen flexible Arbeitsbedingungen bieten, ihnen mit Wertschätzung begegnen und sich auch nicht scheuen, ihnen frühzeitig Verantwortung zu übertragen, sollten auch zukünftig gute Aussichten haben, im Wettbewerb um die IT-Talente der Zukunft zu bestehen.“
Auch Professor Christoph Zielke teilt die Begeisterung. Der Professor für Kommunikationsdesign unterstütze vor allem bei der Umsetzung der Kommunikationskonzepte: „Ich bin begeistert, wie schnell sich Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen in die für sie ungewohnte Aufgabenstellung eingearbeitet haben. Mit viel Engagement wurden überzeugende Ideen entwickelt.“
Für das regional ansässige Unternehmen ALTANA war die Zusammenarbeit mit der Hochschule ebenfalls ein voller Erfolg. Stephan Heinelt, Group Chief Information Officer (CIO) von ALTANA, leitet die IT-Abteilung der ALTANA Management Services und war von dieser Form der Zusammenarbeit positiv überrascht: „Die studentischen Arbeitsgruppen haben sich auf Basis unseres Briefings sehr intensiv mit der Perspektive unserer Zielgruppe auseinandergesetzt. Ihre Ergebnisse überzeugten durch große Kreativität und Praxisnähe und standen der Zusammenarbeit in Beratungsprojekten oder mit Agenturen in nichts nach.“
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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