Robustere und gesündere Hühnerrassen fördern
„Tag des Zweinutzungshuhns“

Zweinutzungshühner sind robuster und gesünder | Foto: Terra Naturkost/Lukas Freitag
  • Zweinutzungshühner sind robuster und gesünder
  • Foto: Terra Naturkost/Lukas Freitag
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Obwohl das Verbot des Kükentötens ein wichtiger Schritt war, ist nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes das Tierleid in der Eierproduktion auch ein Jahr später noch nicht gestoppt. Anlässlich des „Tags des Zweinutzungshuhns“ am 22.1. fordert der Verband deshalb ein Umdenken in der Hühnerzucht – hin zu robusteren und gesünderen Rassen, den sogenannten Zweinutzungshühnern.

„Hochgezüchtete Legehennen erbringen mit 300 gelegten Eiern pro Jahr zweifelhafte Höchstleistungen. Als Folge leiden sie oftmals an Osteoporose, die zu schmerzhaften Knochenbrüchen führt, und chronischer Überlastung der Legeorgane“, erklärt Annika Lange, Fachreferentin für Tiere in der Landwirtschaft beim Deutschen Tierschutzbund. „An diesen gravierenden Tierschutzproblemen hat auch das Ende des Kükentötens nichts geändert.“

Bruderhahnaufzucht und Geschlechtsbestimmung im Ei sind keine Lösung
Die Alternativen, die seit dem Verbot des Kükentötens in erster Linie praktiziert werden, sind die Aufzucht der Bruderhähne und die Geschlechtsbestimmung im Ei. An den Auswüchsen der Hochleistungszucht ändern sie jedoch nichts. Hinzu kommt: Der Umgang mit den Bruderhähnen ist oftmals tierschutzwidrig, denn es fehlen spezielle Regelungen zu ihrer Aufzucht, Haltung und Schlachtung, die oftmals im Ausland erfolgt. Die Geschlechterbestimmung im Ei findet bei den derzeit einsatzfähigen Technologien zu einem Zeitpunkt statt, an dem ein Schmerzempfinden der Embryonen nicht ausgeschlossen werden kann. „Wir müssen deshalb die Zucht grundlegend neu denken. Wir müssen weg von den auf Eier- oder Fleischproduktion spezialisierten Linien mit immer extremeren Leistungen auf Kosten der Tiere, hin zu robusteren und gesünderen Zweinutzungsrassen. Diese erbringen zwar gemäßigtere Leistungen, sind aber sowohl für die Eierproduktion als auch zur Mast geeignet – ohne, dass das Problem eines wirtschaftlich wertlosen männlichen Geschlechts überhaupt auftaucht. „Dies erfordert ein Umdenken, auch beim Konsum“, so Lange.

Über den Tag des Zweinutzungshuhns: Der „Tag des Zweinutzungshuhns“ am 22. Januar wurde vom Projekt „ei care“ – einer Initiative von Terra Naturkost und der Marktgesellschaft der Naturland Bauern AG – ins Leben gerufen; er fand 2022 erstmals statt. Mitinitiatoren sind der Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter und die Ökologische Tierzucht gGmbH.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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