Noch zwei Tage bis zur Streckensperrung Oberhausen-Emmerich: Informationen für Fahrgäste bisher Fehlanzeige
Ab dem Abend des 1.11. wird die Bahnstrecke zwischen Emmerich und Oberhausen für drei Wochen gesperrt. Während der Bauarbeiten können keine Züge fahren. Als Ersatz werden Busse die Fahrgäste von Bahnhof zu Bahnhof bringen. Wer allerdings heute online eine Fahrplanauskunft im genannten Zeitraum einholt, bekommt immer noch Zugfahrten angezeigt, die nicht fahren werden. Wer sich darauf verlässt, dürfte eine böse Überraschung am Bahnsteig erfahren.
Die GRÜNEN aus Kreis und Land sind von der Situation schockiert und finden klare Worte:
„Wir haben auf der Betuwe eine Baumaßnahme, die seit Jahren Zeit geplant ist, trotzdem wissen die Fahrgäste drei Tage vorher nicht, zu welchem Zeitpunkt die Ersatzbusse fahren und wie viel Zeit sie einplanen müssen, um zum Beispiel zur Arbeit zu kommen. Das ist einfach nur noch peinlich“, stellt David Krystof, Vorsitzender des Verkehrsausschuss des Kreistages Kleve, fest.
„Für den Fahrgast ist es am Ende egal, wer im Wust der Zuständigkeiten für die zu späte Bereitstellung der Ersatzfahrpläne verantwortlich ist. Was bleibt ist ein Image- und Vertrauensverlust in das System Bahn. Hier muss sich dringend und grundlegend etwas ändern“, ergänzt der Klever Landtagsabgeordnete Volkhard Wille.
Die dreiwöchige Streckensperrung ist nur der Auftakt für eine insgesamt 80-wöchige Bauphase in der Voll- und Teilsperrungen sich abwechseln. Auch für die folgenden Wochen sind bisher keine Fahrpläne für den Ersatzverkehr in die Fahrplanauskunft eingetragen. Während sich im DB Navigator zumindest ein abstrakter Hinweis auf die Bauarbeiten findet, weist in der App des VRR nichts darauf hin, dass die angezeigten Züge ausfallen werden.
Ina Besche-Krastl, Sprecherin für Schienenverkehr in der Landtagsfraktion fasst zusammen: „Leider ist die schlechte Informationspolitik ein Dauerthema. Insbesondere in der aktuellen Lage und vor dem Hintergrund solcher Baumaßnahmen muss das funktionieren. Ich erwarte von Bahn und Verkehrsverbünden hier dringend Verbesserung. Wir verspielen das Restvertrauen der Fahrgäste, wenn wir so weitermachen.“
Die nächsten Jahre wird in NRW im Schienennetz so viel gebaut werden, wie noch nie. Angesichts der in die Jahre gekommenen und störungsanfälligen Infrastruktur ist das auch bitter nötig. Dadurch kommt es zu Auswirkungen wie Streckensperrungen und Umleitungen, die für die Fahrgäste spürbar sind. Umso wichtiger ist es, diese Auswirkungen klar und rechtzeitig zu kommunizieren, damit sich alle darauf einstellen können.
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.