Größte forensische Klinik in NRW
Neubau der Frauenforensik in Bedburg-Hau fertiggestellt

Bild 1: Neues Stationsgebäude | Foto: GvM
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Auf dem Gelände der Klinik des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) in Bedburg-Hau hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes im Auftrag des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums ein neues Stationsgebäude mit 69 Plätzen zur Behandlung von forensischen Patientinnen errichtet. Des Weiteren sind eine Pforte und ein Sicherheitszaun entstanden, der den Neubaukomplex umgibt. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat LVR-Direktorin Ulrike Lubek heute bei einer feierlichen Übergabe den Schlüssel für das neue Klinikgebäude übergeben. Die LVR-Klinik Bedburg-Hau ist mit derzeit 443 stationär untergebrachten Patientinnen und Patienten die größte forensische Klinik in Nordrhein-Westfalen.
Mit der Baumaßnahme entstehen in Bedburg-Hau dringend benötigte neue zeitgemäße Behandlungsplätze. So lautet die Pressemitteilung von NRW-Gesundheitsminister Laumann.

Das ein Neubau von Nöten war ist unbestritten. Doch dort wo gebaut wurde hat das nichts mit zeitgemäß zu tun angesichts des Klimawandels. Ein alter gesunder Mischwald, vornehmlich Buchen und Eichen mussten weichen. Ein ca. 1,6 ha großes Gelände wurde baum frei gemacht. Siehe dazu Bild 3 und 4. Dabei hat das Land, der Landschaftsverband nur wenige Meter entfernt reines Ackerland liegen mit einer hervorragenden Straßenanbindung. Auf Bild 3 ist auch zu erkennen, dass durch den Ausbau der sog. Ost-West-Achse zahlreiche Bäume weichen mussten. Damit nicht genug: Das denkmalgeschützte Haus 39, direkt neben der neuen Forensik, wurde abgebrochen (Bild 5). Alle Häuser und das Gelände steht unter Denkmalschutz, doch für den LVR scheint dies nicht zu gelten, da er selbst das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland ist und somit mitten in einen "Denkmalbereich" Neubau zulässt und Häuser abreißen lässt. Und schaut man sich die weiteren Planungen der Gemeinde Bedburg-Hau an, wird vom Klinikwald, in dem die Klinik vor über 100 Jahren hineingebaut wurde, nichts mehr übrig bleiben. Dazu Bild 6.

Und wie steht es um die Ausgleichsmaßnahmen?
Im November 2020 wurde der Wald gerodet und man sollte doch erwarten, dass die Ausgleichsmaßnahme, eine Aufforstung an anderer Stelle hier vor Ort, zeitnah angegangen wird. Sie hätte also 2021 schon erfolgen können. -Doch Fehlanzeige- Zunächst sollte die Ausgleichsmaßnahme in der Nähe von Münster, in Amelsbüren erfolgen. Bericht dazu s. hier . Dann entschied man sich doch dafür, dass zumindest die Hälfte der Ausgleichmaßnahme in der Nähe der Klinik erfolgen soll. Und wie sieht es heute aus? Tatsächlich wurden 1 - 2 jährige Bäumchen auf einer ca. 0,8 ha großen Fläche Ecke Johann-van-Aken-Ring/Saalstraße angepflanzt. Dazu die Bilder 7 und 8.  Die angepflanzten Bäumchen werden viele Jahrzehnte benötigen um annähernd einen Ausgleich zu schaffen. Doch bereits jetzt sind den zukünftigen Bäumen Grenzen gesetzt, denn man wählte eine Fläche die das Wachstum begrenzt, weil Hochspannungsleitungen (110 KV und 10 KV) die Fläche überqueren.
Auf der zweiten vorgesehenen Ausgleichfläche Ecke Johann-van-Aken-Ring/Uedemer Straße (Bild 10), die Fläche hätte sich sehr gut für den Forensik-Neubau geeignet, wurde nichts angepflanzt.

Klimaschutz, Baumschutz wird in Bedburg-Hau ganz klein geschrieben, treu dem Motto „Bedburg-Hau… bedeutend anders!“ Wie klein, konnte man jüngst auch bei der Entscheidung zu einer Baumschutzsatzung erfahren. Geschützt werden sollen nur die gemeindeeigenen Bäume - demnach hatte die Gemeinde ihre eigenen Bäume bisher nicht geschützt!? - alle privaten Bäume sind laut Satzung nicht geschützt.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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