Jobcenter im Kreis Kleve setzen Vermittlungsoffensive des Landes NRW um

Landrat Gerwers: „Jede und jeder wird im Arbeitsmarkt gebraucht“

Längst ist aus dem Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt ein allgemeiner Arbeitskräftemangel geworden. Viele offene Stellen quer durch alle Branchen und Qualifikationen machen dies deutlich. Dem begegnen Bund und Land mit einem breiten Maßnahmenbündel, das vor Ort durch die Jobcenter umgesetzt wird. Mit einem „Jobturbo“ will die Bundesregierung Geflüchtete schneller in Arbeit bringen. Anerkannte Geflüchtete, die Bürgergeld beziehen und arbeitsfähig sind, sollen enger betreut und gezielter vermittelt werden. Konkret bedeutet das: Wer einen Integrationskurs absolviert hat, soll so schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln und sinnvoll weiter qualifiziert werden. Daneben hat das Land Nordrhein-Westfalen mit der „Fachkräfteoffensive NRW“ einen Handlungs- und Aktionsplan entwickelt, um Aktivitäten und Maßnahmen zur nachhaltigen Fachkräftesicherung stärker zu bündeln und wirksam miteinander zu verzahnen. Zudem hat das Land NRW eine „Vermittlungsoffensive“ mit den 18 kommunalen Jobcentern gestartet. Ziel ist es, kurzfristig jeder Person im Bürgergeld, die arbeitsfähig ist, ein konkretes Jobangebot zu unterbreiten. Dabei greifen die Jobcenter im Kreis Kleve vielfach auf die öffentliche Stellenbörse „MeinJOB Kreis Kleve“ zurück, bei der alle in der Region verfügbaren Stellenangebote gebündelt dargestellt werden. Diese Stellenbörse mit aktuell gut 38.000 Stellenangeboten ist online unter https://meinjob-kreis-kleve.de/ abrufbar. Sie enthält verschiedene Filtermöglichkeiten.

Die Jobcenter im Kreis Kleve bieten sowohl den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern als auch den Kundinnen und Kunden finanzielle Fördermöglichkeiten an – auch, um den Anreiz zur Aufnahme einer Beschäftigung zu erhöhen. Hierdurch soll dem akuten Personalmangel in den Unternehmen entgegengewirkt werden. Je nach Qualifizierung oder Vorbildung der Kundin oder des Kunden kann auch eine Vermittlung in Tätigkeiten im Helferbereich in Betracht gezogen werden.

„Jede und jeder wird im Arbeitsmarkt gebraucht“, bringt Landrat Christoph Gerwers die Vermittlungsoffensiven auf den Punkt. Bei seinen Gesprächen mit Unternehmerinnen und Unternehmern wirbt er darum, angesichts des Personalmangels auch Neuzugewanderte ohne fließende Deutschkenntnisse einzustellen. „Diese Menschen sind oft hoch motiviert und ein Gewinn für jeden Betrieb“. Er appelliert an interessierte Chefs und Chefinnen, sich mit dem Arbeitgeberservice der Jobcenter im Kreis Kleve in Verbindung zu setzen, gerne per Mail an: arbeitgeberservice@kreis-kleve.de.

Bürgergeld-Bericht Dezember
Der aktuelle Bericht des Jobcenters Kreis Kleve zeigt, dass die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, die Bürgergeld beziehen, im Dezember 2023 auf nunmehr 8.346 gestiegen ist (plus 207 im Vergleich zum Vormonat). Von den 15.408 Betroffenen sind 11.325 erwerbsfähig – bei den verbleibenden 4.083 Personen handelt es sich in der Regel um Kinder. Die Zahl der Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt, die in der Statistik mit einer dreimonatigen Wartezeit erfasst werden, lag im August 2023 bei insgesamt 425. Davon haben 345 Personen eine sozialversicherungspflichtige Arbeit aufgenommen, weitere 80 einen Minijob.

Zur Erfüllung des gesamten Aufgabenspektrums des SGB II wurde im November 2023 ein Betrag in Höhe von etwa 11,1 Mio. Euro aufgewendet. Auf den Kreis Kleve und die Kommunen entfielen hiervon rund 1,37 Mio. Euro für die Kosten der Unterkunft. Im Jahr 2023 lagen die finanziellen Aufwendungen bislang (Januar bis November) bei insgesamt etwa 119 Mio. Euro.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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