Für mehr Sicherheit im Straßenverkehr im Kreis Kleve

Die erste der geplanten „Smiley-Anlagen“ haben Landrat Christoph Gewers (vorne r.) und KKB-Geschäftsführer Stephan Giesen (vorne l.) mit dem Team der KKB an der Martinistraße in Geldern-Veert errichtet.  | Foto: Kreis Kleve / Gerhard Seybert
  • Die erste der geplanten „Smiley-Anlagen“ haben Landrat Christoph Gewers (vorne r.) und KKB-Geschäftsführer Stephan Giesen (vorne l.) mit dem Team der KKB an der Martinistraße in Geldern-Veert errichtet.
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Partner der Verkehrssicherheitskonferenz Kreis Kleve beschließen und ergreifen Maßnahmen ─ insbesondere mit dem Ziel, die Zahl der tödlichen Unfälle zu verringern

Bei der Zahl tödlicher Verkehrsunfälle belegte der Kreis Kleve zuletzt häufig landesweit einen der traurigen vorderen Plätze. Auch in diesem Jahr kamen bereits 20 Menschen bei 19 Verkehrsunfällen ums Leben. „Darüber sind wir alle bestürzt. Diese Situation wollen und werden wir nicht hinnehmen. Wichtig ist mir, dass wir uns nicht auf unsere unterschiedlichen Zuständigkeiten zurückziehen, sondern die Kräfte aller Beteiligten bündeln und gemeinsam Maßnahmen ergreifen, die das Unfallrisiko auf den Straßen im Kreisgebiet hoffentlich nachhaltig verringert“, sagt Landrat Christoph Gerwers, zugleich Leiter der Kreispolizeibehörde Kleve.

Der Landrat hatte daher im Frühjahr dieses Jahres die Verkehrssicherheitskonferenz Kreis Kleve ins Leben gerufen. In dieser tauschen sich regelmäßig Vertreter der Kreisverwaltung, der Kreispolizeibehörde, vom Landesbetrieb Straßenbau NRW sowie von der Kreis Kleve Bauverwaltungs-GmbH (KKB) aus. Das Problem: Die regelmäßigen Auswertungen der Unfallsituationen im Kreis Kleve zeigen, dass es bei den (tödlichen) Unfällen keine einheitlichen Tendenzen bzw. auffällige Häufungen gibt. Viel mehr fällt die Vielzahl und Diversität von Unfallursachen in der Bewertung auf. Zudem ergeben sich die Unfallhergänge oft aus einem Zusammenspiel mehrerer Ursachen und Fehlverhalten. Oft spielt überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit eine maßgebliche Rolle bei der Schwere des Unfalls, ist aber meistens nicht allein ursächlich für den Unfall. Zudem konzentrieren sich die Unfälle nicht auf einige wenige Orte, sondern betreffen nahezu das gesamte Kreisgebiet. „Entsprechend gibt es auch nicht die eine, sinnvolle Maßnahme, um die Verkehrssicherheit nachhaltig zu verbessern“, erklärt Achim Jaspers, Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde Kleve. Die Verkehrssicherheitskonferenz hat sich daher auf ein Paket mehrerer zielgerichteter Maßnahmen verständigt.

Ein Ziel ist es, verstärkt Präsenz auf den Straßen zu zeigen. Dazu gibt es regelmäßige, abgestimmte Schwerpunkt-Kontrollen des Kreises Kleve und der Kreispolizeibehörde, zuletzt Ende Oktober. Insgesamt kam es an diesem Tag auf Kreis Klever Straßen zu 228 Geschwindigkeitsverstößen, vier Personen verwendeten während der Fahrt ihr Mobiltelefon, zwei missachteten die Vorfahrt und weitere zwei die Gurtpflicht. Auch 23 Radfahrende mussten ein Verwarngeld bezahlen. Stärker kontrolliert werden dabei Strecken, die in der Vergangenheit häufiger Ort von Unfällen geworden sind. Zudem richtet sich der Fokus zunehmend auf Verkehrsteilnehmer wie Pedelecfahrende und E-Scooter-Nutzer, die zuletzt ebenfalls immer häufiger an Unfällen beteiligt sind.

Darüber hinaus beabsichtigt der Kreis Kleve die Anschaffung eines so genannten „Enforcement-Trailers“. Dies ist ein mobiler Anhänger, der mit einer Radaranlage zur Verkehrsüberwachung ausgerüstet ist. Dieser wird dann kreisweit im Einsatz sein. Zudem setzt sich Landrat Gerwers dafür ein, auch mittelgroßen Städten (bis 60.000 Einwohner) eigene Geschwindigkeitskontrollen zu ermöglichen. Bislang ist dies in Nordrhein-Westfalen allein Kreisen, der Polizei sowie Städten mit mehr als 60.000 Einwohnern vorbehalten.

Um das Thema „angemessene Geschwindigkeit“ dauerhaft und sichtbar im Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer zu verankern, stellen der Kreis Kleve und die KKB zudem kreisweit zehn Geschwindigkeitsanzeigen auf. Die erste dieser „Smiley-Anlagen“ wurde jetzt an der Martinistraße in Geldern-Veert errichtet. In unmittelbarer Nähe der „30er-Zone“ befinden sich eine Grundschule und ein Kindergarten. Weitere Anlagen im Kreisgebiet folgen in Kürze.

Daneben gibt es weitere Maßnahmen, die sich zielgerichtet an bestimmte Gruppen wenden. So bietet die Kreispolizeibehörde seit einiger Zeit ein Pedelec-Training an, an dem bereits 380 Personen teilgenommen haben. Die Werbung für den „Night Mover“, dem Zuschuss des Kreises Kleve für die sichere Heimfahrt jugendlicher Taxi-Fahrer an Wochenenden und vor Feiertagen, wird intensiviert und unter anderem auch im Klever Kino gezeigt.

Die Verkehrssicherheitskonferenz prüft derzeit weitere Maßnahmen. Über diese wird der Kreis Kleve ebenfalls informieren.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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