Es gibt kein Menschenrecht auf Billigfleisch

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat sich gegen Ramschpreise für Lebensmittel ausgesprochen und mehr Wertschätzung gefordert.
Dazu kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes:
„Wir können Cem Özdemirs Forderung nur unterstützen. Es gibt kein Menschenrecht auf Billigfleisch. Und es stimmt: Ramschpreise verhindern ein Mehr an Tierschutz. Umstellungsbereite Landwirte haben in diesem Billigpreissystem zudem keine Planungssicherheit.
Mehr Tierschutz benötigt massive Investitionen. Daher braucht es eine Tierwohlabgabe auf Fleisch, Milch und Eier. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass dies alleine nicht reichen wird. Der Staat muss die Transformation mit zusätzlichen Fördergeldern anschieben und einen stabilen Rahmen schaffen, indem die Tierschutzvorgaben im Ordnungsrecht angehoben und Gesetzeslücken geschlossen werden. Der freie Markt wird es alleine nicht schaffen.
Am Ende muss es aus Tier-, Klima- und Umweltschutzgründen auch darum gehen, Tierbestände zu reduzieren und das Angebot pflanzlicher Alternativen weiter auszubauen. Man kann den Menschen ihre Ernährungsweise nicht diktieren, aber es gibt auch kein Recht auf das tägliche Stück Billigfleisch auf dem Teller. Tiere haben einen Wert, nicht nur einen Preis.“

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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