Bedburg-Hau: Maßregelvollzug - Die Not scheint groß zu sein – Haus 5 wird reanimiert

An der Öffentlichkeit vorbei, fast unbemerkt, und nur fünf Monate nach der Einweihung der neuen Frauenforensik als Ersatzbau für Haus 5 (Nördlicher Rundweg 3), soll Haus 5 wieder für die Unterbringung von Forensik-Patienten hergerichtet werden. Wer mit offenen Augen durch das Gelände läuft bemerkt die Aktivitäten in Haus 5 und einige Spatzen pfeifen es auch von den Dächern.

Es ist sicherlich nachvollziehbar, dass sich das Land beim permanenten Bettenmangel im Maßregelvollzug nach Möglichkeiten umschaut Forensik-Patienten unterzubringen. Das dann die Wahl auf Bedburg-Hau fällt, ist auch nachvollziehbar, denn es gibt bekanntlich eine Reihe von Häusern die leer stehen.
Bereits Anfang des Jahres stand fest, dass es in NRW eine Überbelegung von über 200 Betten gibt und bis 2026 rd. 750 zusätzliche Plätze neu entstehen müssen.

Vor einem Jahr wurde das denkmalgeschützte Haus 39 abgerissen. Dieses Haus stand direkt neben der neuen Forensik. Zu dem mit einem Hochsicherheitszaun umgebenen Gelände der neuen Forensik gehören auch die Altbauten Haus 26 und 27. Wäre es nicht sinnvoller gewesen auch Haus 39 in dieses Hochsicherheitsgelände mit einzubeziehen anstatt es abzureißen?

Ziel des Landschaftsverbandes war, das Klinik-Nordgelände ganz „freizuziehen“ und an zwei Investoren zu verkaufen. Ob die Investoren jetzt begeistert sind, dürfte fraglich sein. Wir erinnern uns: Vor über drei Jahren wurde zu Gunsten der Investoren ein Bebauungsplanentwurf aufgestellt. Der ganze Klinik-Nordbereich sollte entwaldet, vier denkmalgeschützte Häuser abgerissen werden (darunter Haus 5) und auf dem Gelände sollten zahlreiche Neubauten entstehen. Wundert man sich, dass die Planung immer noch nicht beschlussfähig ist? Nein, denn die Planung ist aus Umweltgründen nicht umsetzbar, lässt sich mit bestehenden Gesetzen nicht vereinbaren. So gab es dann auch bereits vor drei Jahren dazu eine Stellungnahme der Untere Naturschutzbehörde Kreis Kleve. hier klicken