24. April - Tag des Versuchstiers

Über die Hälfte der in Deutschland für Versuche verwendeten Tiere hält für die Grundlagenforschung her - ohne konkreten oder absehbaren Nutzen. | Foto: Deutscher Tierschutzbund e.V.
  • Über die Hälfte der in Deutschland für Versuche verwendeten Tiere hält für die Grundlagenforschung her - ohne konkreten oder absehbaren Nutzen.
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Über drei Viertel der Deutschen sind für eine tierversuchsfreie Wissenschaft - Tierschutzbund fordert Regierung zum Handeln auf
Anlässlich des Internationalen Tags des Versuchstiers am 24. April mahnt der Deutsche Tierschutzbund an, endlich den Ausstieg aus Tierversuchen einzuläuten. Eine aktuelle von der Eurogroup for Animals veröffentlichte Umfrage verdeutlicht, dass dies der klare Wille der Bürger ist: Eine große Mehrheit zeigt sich besorgt über die Verwendung von Tieren in Forschung, Sicherheitsprüfungen und Lehre und gibt an, dass mehr getan werden muss, um den vollständigen Ersatz von Tierversuchen zu beschleunigen. 84 Prozent der befragten Deutschen gaben an, dass die Europäische Kommission und ihre Mitgliedstaaten dafür eine koordinierte Strategie entwickeln sollten.
„Der anhaltende politische Stillstand in Sachen Tierversuche in Deutschland ist beschämend und angesichts des klaren Willens der Bürgerinnen und Bürger in keiner Weise mehr zu rechtfertigen“, kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbunds. „Der Auftrag der Bevölkerung ist klar: Die Regierung muss ihren Versprechen im Koalitionsvertrag Taten folgen lassen und endlich eine Gesamtstrategie vorlegen sowie die Entwicklung tierleidfreier Methoden stärker fördern, um den überfälligen Ausstieg noch in dieser Legislaturperiode anzustoßen!“

Strategie zum Ausstieg ist überfällig
Insgesamt müssen in Deutschland über 2,5 Millionen Tiere im Jahr für Versuche herhalten – zum Beispiel für die Grundlagenforschung, aber auch gesetzlich vorgeschrieben in sogenannten Sicherheitsprüfungen für Medikamente oder Chemikalien. Weitere mehr als 2,5 Millionen Tiere werden außerdem als „überschüssig“ getötet, wie durch die aktuelle Versuchstierstatistik aus 2021, die das Bundesinstitut für Risikobewertung jährlich veröffentlicht, erstmals bekannt wurde. Für die Tierschützer ist dies ein weiterer Beleg, dass dringendes Handeln geboten ist. Und auch aus wissenschaftlicher Sicht ist der Übergang zu modernen tierversuchsfreien Methoden überfällig: Die Ergebnisse von Tierversuchen lassen sich nur schwer auf den Menschen übertragen, da sich Tiere beispielsweise in Lebensweise und -dauer, Körperbau, Stoffwechsel, Erbgut oder Reaktion des Immunsystems unterscheiden. Vorgeschriebene Tierversuche für Chemikalien und Medikamente wiegen zudem in falscher Sicherheit, da Stoffe, die im Tierversuch als unbedenklich und hilfreich galten, beim Menschen wirkungslos bleiben oder gar unerwartete Nebenwirkungen auslösen können.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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