Zum Tod von Ignatius Dom, Pfarrer em. von Till und Huisberden
Ein Pfarrer ohne Gleichen! Der mit seiner Stimme ganz allein die Orgel ersetzen konnte und dann den schönsten Gesang mit seiner Gemeinde hervorbrachte. Ein Pfarrer der eine Schar Messdiener um sich hatte die gerne ihren Dienst verrichteten, der aber auch selber ein gern gesehener Gast war bei den älteren Menschen, nicht nur an runden Feiertagen, als er dann eine verzierte Kerze mit entsprechender Zahl vorbeibrachte.
Als Pfarrer nahm er die pastorale Aufgabe ernst, er war ein Hirte der seine Herde nie ermüdete. Zu Weihnachten war in Till die Kirche so voll, dass viele in der Eingangshalle bei offener Tür der Feier beiwohnten und um die vielen Stehenden zu schonen dauerte die hl. Messe nicht länger als eine Sonntagsmesse.
Er zelebrierte zwei Messen am Samstagabend, zwei Messen am Sonntagmorgen, erst in Till, dann in Huisberden, ein straffes Programm, das Pfarrer Dom sich nicht anmerken ließ. Nachts auf verschneiten Straßen muss er im Winter auf dem Weg nach Huisberden mit einem Schutzengel gefahren sein, wenig Zeit blieb für die Fahrt. Der Himmel war diesem Pfarrer und seinen beiden Gemeinden wirklich wohlgesonnen.
Mit Leidenschaft sprach er über den Glauben, genauso leidenschaftlich mochte er manche Sachen in der katholischen Kirche nicht. Der Selbstdarstellung mancher Hochwürdenträger konnte er gar nichts abgewinnen und aus seinem Mund klang dies glaubwürdig, da er als Pfarrer selber, trotz vieler Vorzüge, diese nie hervorkehrte und sich zur rechten Zeit zurücknahm um dem Mysterium der Gegenwart Gottes Raum zu geben. Eine seltene Begabung.
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Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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