Zen-Mönch Ryōkan schildert sein Leben, ein Gedicht
Der Frühlingswind / ist mild und angenehm
Mein Stab erklingt / gen Osten dieses mal
So grün, so grün / die Weiden in dem Park
Wasserlinsen / sie fließen im Kanal
Im Napf ein Duft / von Küchen gabenreich
Versag‘ dem Ruhm, / den Fesseln ohne Zahl
Ich folge nach / des Buddhas alten Weg
Und Tag für Tag / erbettle ich mein Mahl
春 気 稍 和 調 , 鳴 錫 出 東 城 。
青 青 園 中 柳 , 泛 泛 池 上 萍 。
鉢 香 千 家 飯 , 心 拋 万 乘 栄 。
追 慕 古 仏 跡 , 次 第 乞 食 行 。
"錫" kurz für: "錫杖", der Stab eines Priesters, oder Mönches. Vom Siddhartha Gautama wird erzählt, er habe während seinen Reisen zu Fuß kein einziges Lebewesen getötet. So achtsam war er. Um dies nachzuahmen trägt der bettelnde Wandermönch Ryōkan einen Wanderstab mit Kupferringen, einen khakkara, womit er bei jedem Schritt auf den Boden stößt, als Warnung. Der Napf ist der Bettelnapf.
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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