Wow - Bestsellerautor David Safier liest "28 Tage lang" auf Schloss Moyland!

Heute stand es in der Tageszeitung - im Rahmen der jüdischen Kulturtage liest David Safier am 8. März in Bedburg-Hau aus seinem Buch mit dem Titel "28 Tage lang". Safier, der bislang mit locker-leichten aber durchaus lesenswerten Romanen wie "Mieses Karma" oder "Jesus liebt mich" auf sich aufmerksam machte, hat vor kurzem einen rapiden Genrewechsel vollzogen. Und nimmt seine Leser mit in den 2. Weltkrieg ins Warschauer Ghetto.

Dort werden wir Leser direkt auf den ersten Seiten ins Leben der 16-jährigen Jüdin Mira katapultiert. In ein Leben voller Gefahren, so ist sie doch gerade auf Schmuggeltour außerhalb des Ghettos, um mit dem Verdienst ihre Familie zu ernähren. Nur knapp entgeht sie dabei mit Hilfe des durchaus charmanten Amos dem Zugriff durch Polen, die sich so mit den Deutschen gutstellen wollen.

Ihre Familie - das ist die am Leben verzweifelte Mutter und ihre fantasievolle kleine Schwester Hannah. Ein Bruder, der zur "Judenpolizei" gehört. Ihr Freund Daniel, der aufgeht in seiner Arbeit im Waisenhaus. Mit der Zeit werden die Lebensumstände im Ghetto immer schrecklicher - Hunger, Gewalt, Deportation und stets das Leben mit der Angst im Nacken. Nach schweren Schicksalsschlägen muss Mira sich entscheiden - wie kann sie überleben?

Mira wählt den Widerstand. Sie findet eine neue Liebe. Muss zum ersten Mal töten. Sie gehört zu der Gruppe, die es geschafft hat, den Deutschen 28 Tage lang die Stirn zu bieten. Dabei nicht nur Feuersbrünste, die gefürchtete SS und Misstrauen aus den eigenen Reihen übersteht. Aber gibt es für sie ein Leben nach dem Ghetto?

Für mich von Anfang an ein packendes, fesselndes Buch. Eine Thematik, die nicht mehr loslässt. Mitreißend geschrieben, der Autor versetzt seine Leser mitten rein ins Geschehen, in diese schreckliche grausame Zeit. Ich habe mir ganz automatisch Fragen gestellt. Was wäre mir wichtig, wenn ich wüsste, dass das Leben jeden Tag vorbei sein könnte. Wie weit würde man selbst gehen um zu überleben. Und ich kann ganz sicher sagen, dass ich die letzte Frage nicht beantworten kann. Ich denke, dazu muss man drin stecken, in diesen heute so völlig unvorstellbaren Jahren.

Daher finde ich es erstaunlich, wie viele Menschen sich diesbezüglich immer noch ein Urteil anmaßen. Ich hoffe für uns alle, dass wir nie in die Lage kommen werden, dies auch herauszufinden. Hut ab vor David Safier, der uns Lesern dank seiner Recherche einen, für mich, glaubwürdigen Eindruck vermittelt. Nachdem ich vor ein paar Jahren Sally Perels Lesung über Hitlerjunge Salomon auf der Wasserburg erleben konnte, bin ich nun wieder sehr gespannt und freue mich auf die Lesung auf Schloss Moyland.

Mehr Infos zur Veranstaltung gibt es hier

Autor:

Christiane Bienemann aus Kleve

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