Wilhelm Schlüter: Fenster in der alten Willibrordkirche in Kellen

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hochgeladen von Jan Kellendonk

In einer Bewegung nach oben werden Karfreitag, Ostern und Himmelfahrt im Mittelfenster der alten Willibrordkirche in Kellen dargestellt.
Während Christus am Kreuz im Fensterteil rechts unten umklammert festgehalten wird, gelangt Er mit einem „Sprung“ hinauf nach links Freiheit: die Auferstehung.

Das Klammern und Umklammern ist jetzt den Wächtern am Grab vorbehalten. Danach geht es wieder hinauf, nach rechts: Himmelfahrt. Links stehen die Männer von Galilea die in den Himmel schauen, verängstigt weil sie sich von ihrem geliebten Jesus von Nazareth nun endgültig verabschieden müssen. Der gen Himmel Fahrende wird über zwei Fensterteile verteilt dargestellt: ein Teil allein kann ihn nicht fassen, Schulter und Haupt sind schon im Bereich des Himmels, wo Engel Ihn empfangen mit Musik. Und Gott Vater? Er sieht. Auf Ihn ist die ganze Bewegung gerichtet.

In der Schöpfungsgeschichte heißt es nach jedem Tag, nach jeder Schöpfungsfase: „Gott sah, dass es gut ist“ und zum Abschluss: „Gott sah alles, was er gemacht hatte, und da, es war sehr gut“. Gott sieht auch zu bei Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt.

Die große Leistung des Künstlers Wilhelm Schlüter (1902-1976) liegt bei diesem Fenster vor allem in der sich beschleunigenden Bewegung nach oben: zum Vater hin. Immer wieder müssen wir daran erinnert werden. Die Darstellung der Figuren, Johannes, Maria, die Wächter, die Männer aus Galilea und Christus selber ist aufs Allerwesentlichste beschränkt.

Als Schlüter in 1955 dieses Fenster entwarf (links unten findet sich das Kürzel „inv.“ hinter seinem Namen, also: „invenit“, „hat erfunden“; ausgeführt von der Werkstatt Derix in Kevelaer), schauten die Gläubigen vielleicht erstaunt auf die schematischen Figuren des Fensters, aber die Bildhaftigkeit war immer noch die der langen Tradition der Kirchenfenstergestaltung.
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