Wang Wei, Hsin-i-Dorf

An Zweigenspitzen blüht Hibiskus auf
In Berg und Tal des Kelches Rot zuhauf
Ein einzig Haus am Fluss und niemand da
Sie öffnen sich und fall‘n es hört nicht auf

木末芙蓉花 / 山中发红萼 / 涧户寂无人 / 纷纷开且落

Der Titel dieses Gedicht lautet „Hsin-i-Dorf“ *), irgendein Flecken der selber nicht einmal auftaucht, da wir zu einem alleinstehenden Haus am Fluss geführt werden. Nachdem der Hibiskus genau eingeführt wird, blühend an den Spitzen der Sträucher die so groß wie Bäume werden können, und dessen Blütenform, die wie Kelche aussehen, genau genannt, verlässt uns der Dichter, eben als er uns weiter unterhalten könnte. Da stehen wir dann, sehen ein Haus am Fluss, es ist niemand da. Nicht abgelenkt durch Begrüßungsformeln stehen wir mitten in der Natur, die tut was sie immer tut. In diesem Fall blühen die Hibiskusblumen und sie fallen ab, neue blühen auf, andere fallen ab, unaufhörlich.

*) Nach den Schriftzeichen: "Magnolia-Hang".

-> Sammelmappe

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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