Verewigt in der Sankt-Vincentiuskirche in Till
Gerne lässt der Mensch Spuren zurück von seinem Dagewesensein.
In der Tiller Vincentiuskirche ließ der berühmte Baumeister Friedrich von Schmidt ein Bildnis von ihm in Stein zurück. Diese kleine knieende Figur wurde schon beschrieben durch Paul Uehlenbruck in seinem Buch „Spaziergang durch Till-Moyland“, a° 1993. In den Jahren 1850-1852 restaurierte von Schmidt die Dorfskirche in Till. In der Tradition der mittelalterlichen Baumeister verewigte er sich mit einem Bildnis.
Demütig trägt er eine Konsole worauf heute eine Herz-Jesu-Statue steht.
In der Taufkapelle sind zwei weitere Bildnisse in Sandstein zu sehen. Es können Gehilfen des Baumeisters gewesen sein. Sie tragen die Gottesmutter und den Jünger Johannes, an beiden Seiten des Kreuzes. Der Johannesträger ist wirklich einmalig. Hoffentlich schlief er nicht während der Arbeitszeit! Es ist jedenfalls ein Schlaf der Glückseligen.
Aber wahrscheinlicher ist es, dass die beiden das aktive und das kontemplative Leben darstellen. Offene und geschlossene Augen. Wer heute Christus sucht muss dies im Innern tun, im Nachdenken und Nachfühlen wie das Hier und Jetzt mit Ihm zusammenhängt.
Der Schreinermeister Ernst Schepers zu Till renovierte das Kirchendach 1962-1963 und verewigte sich auf einem Schiefertäfelchen an einem Dachbalken.
Andere Handwerker, Axel und Ulrich Lenders, schrieben in 1981 mit Kreide ihre Namen auf eine Innenseite einer Glocke im Turm.
Natürlich fehlt auf den Kirchenbänken nicht das Gekritzel von Menschen die sich gelangweilt haben, aber diese „Verewigungen“ wollen wir hier übersehen.
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Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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