Türflügel an der Marienbasilika in Kevelaer von Bert Gerresheim

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Ein Kranker ist auf dem Weg zur Trösterin der Betrübten. Er ist abgebildet auf einem Türflügel der Marienbasilika in Kevelaer, umgeben von einem Tross Menschen, die exemplarisch Typen darstellen die es im wirklichen Leben gibt.

Einer strahlt die Hoffnung aus und freut sich schon auf die Heilung des Kranken die er erwartet.

Der Leidende wird unterstützt von einem Mann der verhüllt ist: er ist der Namenlose der es möglich macht, dass überhaupt etwas geschieht. Er braucht keine Worte und hört auf die Hoffnung.

Dann ist da noch der Mann mit dem Gelehrtenkopf. Er will sich seine eigene Meinung bilden. Es ist gut, dass er da ist und nicht im Voraus alles begründet hat. Er verkörpert die Vernunft, die weiß dass nicht alles zu begründen ist.

Wo sonst Frauen eine wichtige Rolle erfüllen in der Kirche und im Heilsgeschehen sind sie hier nur Zeugen.

Unbarmherzig scheint das Herbstlicht zur Mittagszeit auf den Türflügel. Aus der Verborgenheit wird der Kranke ins helle Licht gezogen. Recht kann ihm dies alles nicht sein! Wird ihm auch Hoffnung gemacht, wird er auch getragen, wird er auch überwacht, auf dass nichts Gefährliches geschieht, er weiß von Kindesbeinen an, dass er in der Dunkelheit der Umarmung am Mutterbusen Trost erfährt.

Pilger auf Erden sind wir und zur Pilgergruppe um den Kranken stoßen wir, wenn wir zum Türgriff des linken Türflügels greifen. Dieser Holzgriff ist der Knauf der Krücke die vom Kranken festgehalten wird.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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