Sechs Feigen

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Die Feige die nicht reif genug und die man hängen ließ
Auf dass das Harte werde weich doch Süße schon verhieß
Die pflücke doch und zögre nicht und hüte sie zuhaus
Es erntete die halbe Frucht der dieses unterließ


Ideengeber für das Bild mit den 6 Feigen ist der chinesische Zen-Maler Muxi (Muqi, Mu-Hsi) der in einer <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.lokalkompass.de/bedburg-hau/kultur/sechs-kaki-fruechte-zen-bild-von-mu-hsi-d294137.html">Zeichnung 6 Kakifrüchte</a> in verschiedenen Stadien der Reife abbildete. Hieran verbindet die Zen-Tradition das Gedicht:

Ist die Welt ein Traum?
Ist sie wesenhaft? Sage!
Weder wesenhaft,
Noch auch Traum, daß ich wüßte.
Ein Etwas, ein Nichts in Einem.

Zen-Bild und Zen-Wort wollen einen Geisteszustand erwirken der das „schwarz-weiß-Denken“ relativiert und übersteigt. Dies mag unpraktisch erscheinen, aber die Fähigkeit eine andere Perspektive einzunehmen kann vieles aufklären. Da die Welt zunehmend von sich gegenseitig anbellenden Hunden bevölkert wird, wäre es schön wenn wenigstens einige daran denken, dass nicht „die Wahrheit in der Mitte liegt“, sondern, dass die Wahrheit „noch geboren werden muss“.

<a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.lokalkompass.de/bedburg-hau/kultur/in-eigener-sache-gedichte-d994191.html">-> Sammelmappe</a>

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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