Schule im Stillen Tal
„Schule im stillen, ruhigen Tal“, so heißt eine der ersten Schulen der Welt, deren Schüler nicht eine klerikale Laufbahn einschlagen wollten (oder nur taten als ob um eine höhere Bildung zu erhalten und dadurch zur Universität zugelassen zu werden). Keine zukünftigen Prälaten, oder spätere hochgelehrte Herren, aber Kinder vom Lande die vom Stifter eingeladen wurden sich zu bilden und so vollkommenere Menschen zu werden.
Da diese Volksschule im 17. Jahrhundert in Japan gegründet wurde, ist es von selbst redend, dass dieses Ideal ein anderes war als irgendein Ideal das Europäern je vorgeschwebt hat.
Der Stifter, Daimyoo Ikeda Mitsumasa, wollte das Volk weiterbringen durch Bildung, nach dem Ideal des Konfuzius. Für Konfuzius war die Ehrfurcht für das Alte, von den alten Liedern aus der Urzeit bis zur Pietät in der Familie, die Grundlage schlechthin für das Zusammenleben in der Gesellschaft. Auch von Hochgestellten wurde erwartet, dass sie allererst Ordnung in die eigene Familie bringen würden. Von jedermann wurde erwartet, dass die Ahnen der eigenen Sippe geehrt wurden.
Aber warum das Landvolk bilden? Pietätsvoller Umgang mit den alten Menschen beherrschten die Menschen in Asien ohnehin. Vielleicht erschien es dem Gründer der Schule gut an der inneren Ruhe die der Konfuzianismus mit sich bringt auch einfache Menschen teilhaben zu lassen. Gebaut mit den edelsten Hölzen, dreifach gedeckt mit glasierten Ziegeln verkörpert das Gebäude die Erhabenheit des Lernens.
Die Schule Shizutani ist zu finden in der alten Provinz Bizen, bekannt für ihre Töpferwaren, bizen-yaki.
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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