Schippchen in Till
Aus der „alten Zeit“ stammt das Hoheitszeichen des Pfarrers das sogenannte „Schippchen“, ein kleiner Spaten auf einem Stiel. Es hat die gleiche Funktion wie der krumme Bischofsstab, nur eben einen Rang niedriger.
In den dörflichen Gegenden schenkten Bauern der Kirche Land und statteten ihre Kirche reich aus. Immer noch bezieht sie Einkünfte aus diesen Quellen und bis zum heutigen Tag erfreuen die Menschen sich an Kelchen und Statuen die ihre Ahnen der Kirche vermacht haben. Wer gerne über Nachhaltigkeit spricht sollte ruhig auch mal auf unsere kleinen Kirchen am Niederrhein schauen. Ein wirksames Modell das sich Jahrhunderte bewährt hat.
Es mag sein, dass ein gewisses Prahlen mit Reichtum die Triebfeder war, aber das muss ja nicht schlecht sein. Ohne Aufträge kann kein Künstler und Baumeister leben, und auch nicht die vielen Gesellen in den Zünften.
Das Vermögen der Dorfkirchen fließt heute in die Großpfarreien ein. Aber darf das eigentlich? Die Güter wurden der Dorfkirchen gestiftet, nicht „der“ Kirche. Es findet eine Zweckentfremdung statt, oder anders gesagt eine Enteignung.
Derjenige der nichts hat, findet dies natürlich in Ordnung, es ist ein Vorgehen das in der Geschichte schon mehrmals praktiziert wurde. Aber ebenso oft verschwindet zu diesen Zeiten alles was gut, schön und ehrlich ist.
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Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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