Plastik von Heinrich Moshage im Städtischen Museum zu Kalkar

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An der kleinen Plastik von Heinrich Moshage fällt zu allererst eine nackte jungen Frau in gefälliger Pose auf die mit ihren langen Haaren spielt, dann, tiefer, die Gestalt einer verhüllten nach unten schauenden Frau mit einer Sanduhr. Ein knieender Mann stemmt diese beiden Gestalten, die erste auf der rechten Schulter, die zweite auf dem linken Oberschenkel und Knie. Auf dem Sockel steht der Spruch: „Trag beides in Ruh | es geht vorüber wie | du“.
„Glück und Unglück, beides trag in Ruh“ ist ein bekannter Spruch, und dies zu gestalten könnte das Anliegen des Künstlers gewesen sein. Aber es wäre doch langweilig wenn die gefällige Frau nur für das Glück und die verhüllte nur für das Unglück stehen würde. Ich versuche mal was anderes.
Manche Künstler wollen nur die Blicke der Menschen auf sich ziehen, was auch das Bedürfnis vieler Frauen ist, da gibt es genug Möglichkeiten! Das ist die reizende Frau auf der Schulter. Andere schauen auf die Fragen des Lebens, wofür sie in sich selbst schauen. Das Verhülltsein ist ein Zeichen der Einkehrs und Absonderung. Irgendwie will ein großer Künstler aber beides in Einklang bringen. Das Gesehene will eine Form erhalten die angenommen werden kann.

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Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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2 Kommentare

Gottfried (Mac) Lambert aus Goch
am 02.06.2015 um 16:50

... natürlich könnte Moshage auch eine ganz andere "Geschichte" im Kopf gehabt haben ...

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau
am 03.06.2015 um 06:16

Eine bessere Auflösung ist hier.... zu sehen. Ich habe Ober- und Unterteil getrennt fotografiert und zusammengefügt. War ein Behelf wegen der Lichts.
Eine andere Deutung würde mich schon interessieren.