Pfarrer em. Ignaz Dom, zum letzten Geleit
Weihbischofs Wilfried Theising besuchte vor einiger Zeit Pfarrer Dom während einer Visitation der Pfarrei. Erfreut erzählte der Pfarrer nachher über diese Begegnung, der Bischof habe sich reichlich Zeit genommen mit ihm zu reden und wirkliches Interesse für ihn gezeigt. Er war sichtbar glücklich darüber und diejenigen die das noch in Erinnerung haben, werden besonders gerührt gewesen sein durch die guten Worte die der Bischof während der Predigt, stehend am Sarg, über ihn gesprochen hat. Die zwei haben sich damals verstanden und angenommen, in dieser Zeit eine Seltenheit.
Pfarrer Lürwer und Verwandte des Verstorbenen zeigten Seiten von ihm die in ihrer Breite wohl nicht jedermann bekannt waren. Es machte den Abschied nicht leichter, weil das Ausmaß des Verlustes erst richtig spürbar wurde. Immer wieder sagte man sich in den letzten Tagen, einen solchen Pfarrer bekäme man nie wieder. Womit gesagt sein will, dass es solche Menschen kaum noch gibt, tief und breit gebildet, musikalisch, philosophisch begabt. Aber auch ein Menschenfreund, der mit den Bauern über Milchpreise reden konnte, und der für die Pfarrsekretärin an kalten Tagen vor ihrem Dienst im Pastorat die Heizung anmachte. Der eine unbekannte Melodie auf seinem Melodion vorspielte und das Lied dann auch wunderbar singen konnte; der um ein kirchenrechtliches Problem zu lösen prompt eingehend den lateinischen Text dazu studierte.
„Erinnerungen sind die Weinkeller des Geistes“, so zitierte eine Nichte in ihrem Abschiedswort den von ihrem Onkel so geliebten Felix Timmermans. Aus diesem Weinkeller sollten wir uns doch mal eine gute Flasche zu Ehren von Ignaz Dom gönnen.
Mehr über die Kirche in Till
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.