Museum Schloss Moyland: Vorburg wird Eventhalle
Ob das wirklich eine gute Idee ist? Das Museum Schloss Moyland will sich komplett neu aufstellen: Die Vorburg soll künftig als Eventhalle genutzt werden.
Das geht aus dem Reformpapier „Moyland 2020“ hervor, das aus der Feder von Verwaltungsdirektor Johannes Look stammt.
Wie das Klever Wochenblatt erfuhr, wird sich das Kuratorium der Stiftung am heutigen Mittwoch, 1. April, um 16 Uhr zu einer Sondersitzung in Düsseldorf treffen, um die Neuaufstellung des Museums durchzuwinken - auch wenn sich Museumsdirektorin Dr. Bettina Paust mit Händen und Füßen dagegen wehren wird.
Kein Wunder: Denn laut dem Reformpapier soll die Kunst aus der Vorburg verschwinden. Wo seit der Eröffnung des Museums vor 18 Jahren stets Wechselausstellungen stattgefunden haben, sollen bald jede Menge Partys steigen. Schon jetzt wirbt die Museumsleitung an der Fassade der Vorburg für das erste große Oktoberfest vom 2. bis 4. Oktober.
„Moyland ist der richtige Ort für solche Events“, ist sich Look sicher. „Hier gibt es keine nervigen Nachbarn, die sich über Lärm beschweren, außerdem verfügen wir über ausreichende Parkplätze“, so der Verwaltungsdirektor. „Früher hatten wir großen Erfolg mit Open-Air-Konzerten, bald können die Stars auch in unserer Eventhalle, die maximal 2.500 Besucher fasst, auftreten.“
Aufgrund der schlechten Besucherzahlen des Museums ist das Land Nordrhein-Westfalen offenbar nicht mehr bereit, das Museum Schloss Moyland mit Millionen Euros zu subventionieren. Die Eventhalle soll zu einer sprudelnden Einnahmequelle werden. Wie gut sie angenommen wird, zeigte sich zuletzt beim Kunst- und Handwerkermarkt. Hier hatte der Förderverein des Hallenbades „Bedburger Nass“ ein gemütliches Café eingerichtet. Der Andrang war enorm.
Eine Kooperation will die Stiftung Museum Schloss Moyland mit dem Wunderland Kalkar eingehen. „Wir konzentrieren uns auf das Messegeschäft, die Ballermann-Partys steigen künftig in Moyland“, bestätigte Wunderland Chef Han Groot Obbink.
Der Bedburg-Hauer Bürgermeister Peter Driessen hatte am Dienstag die Sitzungsunterlagen für die heutige Kuratoriumssitzung noch nicht gelesen. Sein Kommentar: "Das ist doch ein Aprilscherz. Oder?"
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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