Moyland - Februar vor 66 Jahren

The Battle of Moyland Woodhier klicken
Am 9. Feb. fielen schwere Bomben auf die Region Moyland und Till.
13. Februar 1945, Hasselt wurde ohne Kampf von der 15. Schottischen Division eingenommen. Die Bevölkerung von Hasselt musste einige Tage in ihren Häusern und Kellen bleiben weil deutsche Truppen in Moyland heftigen Widerstand leisteten. Am gleichen Tag wurde von deutschen Truppen der Deich am Steincheshof in Till gesprengt.
Ein Vorrücken der Alliierten auf Moyland war nicht möglich, da durch die Deichsprengung bei Till die Kalkarerstraße überflutet war. Die Schotten beschlossen von Haus Rosendahl über die Alte Bahn den Katzenbuckel einzunehmen. Die Panzer standen für diesen Angriff schon in Bedburg bereit. Beim Eindringen in den Moyländer Wald gab es heftiges Feuer vom Tillemannskath. Die Schotten hatten hohe Verluste und mussten sich für die Nacht eingraben.
Die Deutschen erkannten die Schwäche an diesem Frontabschnitt und verlegten die Fs.Jg. Regimenter 19 und 21 nach Moyland. Vier Tage lang entwickelten sich im Wald heftige Gefechte. Am 18. Feb. wurde die 19. und 21. durch das Fs.Jg.Rgt. 18 abgelöst. Zwischenzeitlich war eine Brigade der 3. Kanadischen Division in Bedburg aufgebrochen und über die Alte Bahn auf den Wald vorgestoßen. Das 18. Regiment musste sich aus dem Wald, der von Flammenwerferpanzer angegriffen wurde, zurückziehen. Am nächsten Morgen gab es heftige Angriffe auf die deutschen Stellungen mit Artilleriegeschossen und Phosphorgranaten. Am Mittag griffen dann die Kanadier mit Infanterie und Panzern an. Die Deutschen konnten dem Druck nicht wiederstehen und setzten sich ab.
Nach sieben Tagen war es den Schotten und Kanadier gelungen die Höhe am Katzenbuckel zu erobern. Morgens am 22. Feb. wurde das Gebiet Moyland ohne Widerstand besetzt.
Auf Seiten der Alliierten gab es fast 500 Tote; die Deutschen „Verluste“ sind nicht bekannt.

Zuvor im Moyländer Wald:
Ein Kommandooffizier der Alliierten hatte persönliche Interessen an Moyland. Er war der Enkel des Besitzers von Schloss Moyland, Leutnant v. Moyland. Er kannte die Gegend wie seine Westentasche. Leutnant v. Moyland hatte nur eine Sorge: Seine Jagdgewehre im Schloss. Er befürchtete, dass die Deutschen die Gewehre mitnehmen. Alles andere war ihm egal. Es störte ihn auch nicht als er hörte, dass Typhoons das Schloss angreifen sollten. Was nun aus seinen Jagdgewehren und ihm selbst wurde, ist nicht bekannt.

Während der Kämpfe im Schloss:
Vom Schloss aus konnte man beobachten wie die Kreuzung bei der Wirtschaft Eberhad von den Kanadiern unter Beschuss genommen wurde. Rund 40 Zivilisten aus der Umgebung auch aus Hasselt, überwiegend Frauen und Kinder, flüchteten ins Schloss. Am 15. Feb. nahm der Artilleriebeschuss so stark zu, dass die oberen Räume geräumt werden mussten. An diesem Tag rückten auch deutsche Truppen ins Schloss ein. Der Kampf um Moyland verschärfte sich, ein Verlassen des Schlosses war nur noch unter ganz großer Gefahr möglich.
Die Kellerräume waren feucht und kalt. Arigeschosse drangen durch den Dachstuhl und die Fenster ein. Auch Nachts gab es keine Ruhe. Die Sorge das der Gegner mit schweren Bomben angreift stieg.
Am 18. Feb. konnte man vom Schloss aus die ersten Panzer auf dem Katzenbuckel erkennen, sie nahmen das Forsthaus und den Leygrafenhof unter Beschuss. Die Bäuerin des Leygrafenhofes befand sich mit ihren fünf Kindern im Schloss und musste mit ansehen wie der Hof in Flammen aufging.
Morgens um vier Uhr am 19. Feb. kam eine durchaus erfreuliche Nachricht, die deutschen Truppen werden das Schloss in einer Stunde verlassen. Kaum waren die Deutschen weg, wurde am Eckturm Richtung Kleve die weiße Fahne (Bettlacken) gehisst. Die Hoffnung, dass nun der Beschuss aufhört, wurde jedoch enttäuscht. Nach Sonnenaufgang wurde der Aribeschuss noch heftiger. Die Spitze des Turms Richtung Till brannte lichterloh. Das Feuer breitete sich jedoch nicht weiter aus. Gegen 10 Uhr wurde das Schloss mit leichten Bomben angegriffen. Selbst die deutsche Artillerie beschoss das Schloss. Eine Bombe schlug in den Südflügel ein und verursachte Zerstörungen am Dach. Auf der Gegenüberliegenden Seite brannte der Dachstuhl, das Feuer konnte gelöscht werden. Auch in der nachfolgenden Nacht gab es weiter Aribeschuss.
Am nächsten Tag konnte vom Schloss aus beobachtet werden wie eine Gruppe alliierte Soldaten über die Landstraße auf die Wirtschaft Eberhard zugingen und das Schloss beobachteten. Die Soldaten näherten sich dann von der Nordseite dem Schloss und drangen wenig später in den Schlosshof ein. Die Schlossbewohner wurden auf Waffen durchsucht und durften mehrere Tage das Schloss nicht verlassen.

Das Schloss wurde nun Hauptquartier verschiedener alliierter Einheiten. Die meisten Räume waren weiterhin bewohnbar. Unter den Bewohnern befanden sich die Schwiegereltern vom Schlossherrn Steengracht, Baronin und Baron von Hahn. Die Familie Steengracht befand sich nicht mehr im Land. Gustav Adolf Steengracht saß in Haft und musste sich später im Kriegsverbrecherprozess in Nürnberg verantworten. Die Bewohner wurden am 2. März mit drei Lastwagen ins Lager Bedburg gebracht.
Am 25. März besuchte Churchill das Schloss.

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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