Meditative Feier am Titus-Brandsma-Tag, 11. Mai 2012
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Nach einem Wort des Komponisten Hendrik Andriessen, sei der Holländer gerne mit andern auf feierliche Weise gesellig zusammen. Man ist bei einander zuhause und man beschäftigt sich respektvoll mit etwas, wovon man weiß, dass es schön und edel ist („Over Muziek“, 1950).
Diesen Eindruck bekam ich, als ich die meditative Wortgottesdienstfeier zum Titus Brandsma Tag am 11 Mai 2012 besuchte. „Met elkaar thuis zijn“, bei einander zuhause sein, trifft haargenau die Stimmung in der Titus-Brandsma-Gedächtniskirche in Nimwegen. Auf der Website der Kirche steht: „Der Innenraum atmet Stille, Offenheit und Gastfreundlichkeit. Um die leere Mitte herum, worin zwei Tische (Ambo und Altar) die liturgische Mitte bilden, kann sich jeder frei hinsetzen“.
Lieder werden, wie auch schon zu Zeiten des hl. Ambrosius, durch zwei Gruppen gesungen, die einander gegenüber sitzen. Bei einer Ausrichtung nach vorne, bekommt man immer den Eindruck des Zuschauenwollens, erwartet man unterhalten zu werden. Die beiden Halbchöre singen sich die Lieder zu. Liturgie wird hier nicht von jemandem „gemacht“, sondern „es geschieht“, ist Werk des Volkes. Die Psalmen werden nach einer einfachen Psalmodierung gesungen.
Kurz vorher übt der Cantor die Melodien ein und gibt Anweisung nicht zu langsam zu singen. Wir sind in einem Land wo einst eine Kirchengemeinschaft eines Dorfes sich spaltete, weil ein Teil der Gläubigen ein Lied zu schnell singen wollte!
Die Pausen zwischen den beiden Psalmsatzteilen sind etwas länger als in Frankreich oder Deutschland gebräuchlich. Alles atmet „ingetogenheid“ uit, die Haltung der stillen, maßvollen Feierlichkeit.
Das Eröffnungslied können Sie
Der evangelische Pfarrer Willem Barnard schrieb dieses Lied, das in evangelische und katholische Gesangbücher aufgenommen wurde.
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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