Malerdorf Plasmolen, vor hundert Jahren
Die Naturlandschaft zwischen Moyland, Kleve und Kranenburg wird schon lange mit Recht gepriesen. In Kleve siedelte sich 1834 der Maler Koekkoek an, angezogen von der Schönheit der Umgebung malte er viele Landschaften. Ab 1900 zog die holländische Seite jener Endmoräne die unserer Landschaft ihre Lieblichkeit verleiht gleichfalls Maler an. In Plasmolen, an der Straße von Nimwegen nach Venlo, entstand eine Malersiedlung, die 1916 mit vier Namen im „Adresbuch von Nimwegen und Umgebung zwischen „Koperslager“ (Kupferschmied) en „Lakfabrikanten“ in der Gruppe „Kunstschilders“ vertreten war. Es sind Jules Brouwers, Gerard Cox sr., Jacques van Mourik en Leo Niehorster. Es erschienen in der Tagespresse lobende Berichte über Ausstellungen in der Nähe vom Hotel „Plasmolen“ die Sommerfrischler aus Nimwegen sich unbedingt anschauen und dabei nicht versäumen sollten dort ein Andenken an die schönen Umgebung zu kaufen. Ohne gefällige Souvenirs zu malen, wussten diese Maler, wozu wir auch noch Dirk Ocker und Peter Job zählen müssen, ihren besonderen Blick für Wälder, Seen (wie das neben abgebildete „Groene Water“) und Felder den Menschen nahe zu bringen.
Plasmolen war auch beliebtes Gebiet für Schmuggler. Dichte Wälder des Sint Jansberg, übergehend in den Reichwald auf deutschem Gebiet, erlaubten es Waren ins kriegsführende Deutschland zu bringen. Damals sprach man schon von „oorlogswinstmakers“ („Kriegsgewinnler“) um die Vielen zu kennzeichnen die sich am Handel mit dem Nachbarland bereicherten. Man schätzt, dass es keine Familie gab, worin nicht mindestens ein Mitglied beteiligt war. Nicht ungefährlich! Ein holländischer Schmuggler wurde in 1917 auf der Flucht vor den „veldwachters“ von diesen erschossen. Wenig war damals ein Menschleben wert, diesseits und jenseits der Grenze.
Nun, das Leben ist kurz, die Kunst aber währt lang: Werke dieser Gruppe sind u.a. zu sehen im Kasteel Arcen
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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