LVR-Klinik: Erste denkmalgeschützte Haus wird für den Abriss vorbereitet.
Haus 39 am Südlichen Rundweg, angrenzend an die Fläche der neuen Forensik, wird in diesen Tagen „entkernt“, für den Abriss vorbereitet. Es ist das erste denkmalgeschützte Haus auf dem LVR-Gelände das abgerissen wird. Zur Erinnerung: Der seit zwei Jahren „schwebende“ Bebauungsplan für das Nordgelände sieht den Abbruch von weiteren vier denkmalgeschützten Häusern vor, weil dort Neubauten entstehen sollen.
1987 wurde das Gelände der 1908 – 1912 erbauten „Heil- und Pflegeanstalt flächendeckend mit allen Bauten und Wegenetz unter Denkmalschutz gestellt. Die Begründung: „. Die historische Landesklinik gehört zu den bedeutendsten Bauten, die je vom Provinzial- bzw. Landschaftsverband errichtet wurden und ist bedeutend für die Geschichte des Menschen. Ihre Erhaltung liegt aus wissenschaftlichen, architektur-historischen Gründen im öffentlichen Interesse.“
Bei der Unterschutzstellung 1987 waren so gut wie alle Häuser noch bewohnt und die Bausubstanz noch in einem guten Zustand. In den Folgejahren, bis heute, wurden rund ein Drittel der Häuser „leergezogen“ und mehr oder weniger dem Verfall preisgegeben. Gleichzeitig beschaffte man außerhalb des Klinikgeländes Wohnraum und auch aktuell sucht der LVR auf seiner Web-Seite ,,, „Wohnraum gesucht - Für Bewohnerinnen und Bewohner unserer Wohngruppen suchen wir Mietwohnungen in den Städten Bedburg-Hau, Kleve, Goch und Geldern.“
Ein Verkauf der Leerstände scheiterte an der Unflexibilität des LVR.
„Eigentum verpflichtet“ (Art. 14 Grundgesetz), dachte ich und erst recht, wenn der Eigentümer, der Landschaftsverband Rheinland, eine „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ ist. Wenn aber das Amt für Denkmalpflege ein unterstelltes Amt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland) ist, dann macht man sich den Denkmalschutz, wie es einem LVR gefällt.
Anmerkung zum Jugendstil: Die Häuser werden im allgemeinen als Jugendstilhäuser beschrieben. Ja, es sind Jugendstilhäuser, jedoch aus der späteren, abstrakten Phase nach 1900 und sind dem Geometrischen Jugendstil zuzuordnen, mit geometrischen Formen und Flächen und nur wenig floralem.
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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