Kunst in Not, Hilfe für Künstler (1932-1933), Beispiele

In der Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre war die Not unter niederländischen Künstlern so groß geworden, dass Hilfsprogramme ins Leben gerufen wurden. Königin Wilhelmina, eine leidenschaftliche Malerin, ließ die besten ihrer Gemälde 1932 in einer Wanderausstellung durch Museen in den Niederlanden reisen und sammelte so 31.000 Gulden (etwa das zehnfache in Euro) für die notleidenden Künstler. In 1933 gab sie zwei ihrer Werke frei für die sechsteilige, gedruckte Sammlung „De Kunst in Nood“ mit moderner Kunst deren Erlös den gleichen Zweck erfüllen sollte. Die Herstellung dieser Sammlung wurde von Sponsoren bezahlt und der Erlös konnte dadurch komplett den Künstlern zugutekommen. Eine niederländische Zeitung ruft ihre Leser auf diese Sammlung und überhaupt Kunst zu kaufen. Kunst würde ihren Wert behalten da Künstler sich nicht hätten verleiten lassen minderwertige Ware zu machen, wie so viele andere in der Wirtschaftskrise. Dass dieses Projekt das gute Herz der Niederländer erreichte beweist ein späterer Aufruf an die Leser der gleichen Zeitung sich zu hüten Ramschware zu kaufen die unter der Fahne „SOS Crisis Tentoonstelling“ angeboten wurden. (Limburger Koerier, 4. November 1933; 5. September 1934).
Während in den Niederlanden das Volk aufgerufen wurde Mäzen für die notleidende Kunst zu sein (das Mäzenatentum so zu sagen zu demokratisieren), fangen in den Vereinten Staaten von AmerikaPräsident, Bundesbehörden und Bürgermeister an, bildende Künstler zu beschäftigen Plakate zu entwerfen, womit das Volk aufgeklärt wird über die Gefahren von zum Beispiel Syphilis. Das arbeitsintensive Siebdruckverfahren mit bis zu 12 Farben gab nicht nur den Künstlern, die mit prägnanten, modernen Entwürfen neue Wege gingen, sinnvolle Arbeit sondern belebte auch die ganze Branche.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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