Kriegerdenkmal LVR-Klinik – Bitte um Mithilfe auf der Suche nach dem Künstler

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In den letzten Wochen habe ich mehrmals mit Jörg Sachisthal (Enkel vom Künstler Jupp Brüx) zusammengesessen und wir sind u. a. einige Denkmäler von Jupp Brüx durchgegangen. Dabei war mir aufgefallen, dass das Kriegerdenkmal in der LVR-Klinik große Ähnlichkeiten mit anderen Werken von Brüx aufweist. Anhand von Bildern, die ich vom Kriegerdenkmal vorlegen konnte, wurde sehr schnell klar, dass dieses Denkmal eindeutige Handschriften von Brüx offenbarte. – Dazu später.
Über das 1929 eingeweihte Kriegerdenkmal gibt es im Gemeindearchiv keine Unterlagen oder Bilder, mit einer Ausnahme, in der "Chronik der Gemeinde Bedburg-Hau“ 1990, von Josef Jörissen, Seite 186, dort wird die Einweihung beschrieben mit einem Bild - s. Abb. 2.

Wer also weitere Hinweise zu dem Denkmal besitzt, vielleicht sogar alte Bilder oder andere Unterlagen, möchte sich bitte bei mir melden. Dankbar wäre ich auch, wenn mein Such-Aufruf in anderen Medien, z. B. Facebook verbreitet wird. Bitte melden unter Tel. 02821-69208 oder Mail v.meegen@t-online.de

Zum Denkmal
LVR-Klinik Bedburg-Hau, Nördlicher Rundweg, 50 m nördl. der Klinikkirche, 51.761683, 6.177661, Einweihung 6.10.1929 durch den Kriegsverein Hau in Zusammenarbeit mit den Beschäftigten der Provinzial- Heil –und Pflegeanstalt.
Das Denkmal deckt eine Fläche von 5,25 x 5,25 m ab und besitzt eine Höhe von rd. 4,70 Meter, s. Abb. 1 und 3.
Auf einer mit Naturstein ausgelegten Fläche von rd. 10 x 10 Metern befindet sich mittig ein aus gebrannten Ziegelsteinen gemauertes quadratisches Grundpodest (525 x 525 cm, Höhe 20 cm). Auf diesem Grundpodest ein weiteres aus Ziegelsteinen gemauertes Podest, an allen Seiten um 50 cm zurückgenommen (425 x 425 cm, Höhe 20 cm). Beide Podeste sind an der Unterkannte mit Eisen unterlegt, um den Überstand der Ziegel vor einem Abrechen zu schützen, s. Abb. 4.
Auf dem oberen Podest setzt ein aus Ziegelsteinen gemauerter Quader auf, an allen Seiten um 50 cm zurückgenommen (325 x 325 cm, Höhe 107 cm). Umlaufend ist jede zweite Ziegelreihe (7 Reihen) um 3 cm nach außen versetzt, s. Abb. 5.
Auf der West-, Nord- und Ostseite ist jeweils ein rundes steinernes Medaillon mittig eingelassen. Auf der Südseite zwei Medaillons, jeweils mittig rechts und links neben der Gedenktafel. Die Medaillons haben einen Durchmesser von 35 cm, der Rand hat eine Breite von 4,5 cm, sie ragen 10 cm heraus, s. Abb. 6. Auf einem Bild in der „Chronik der Gemeinde Bedburg-Hau“ von Josef Jörissen 1990, Seite 186, ragt aus dem Medaillon ein Soldatenkopf mit Stahlhelm hervor, s. Abb. 7 Bildausschnitt. Die Soldatenköpfe wurden vermutlich nach dem 2. WK abgeschlagen. Über den Verbleib ist nichts bekannt. Diese Soldatenköpfe findet man auch an einem Denkmal auf dem Friedhof in Süchteln und am Ehrenmal Klever Schützenhaus. Jupp Brüx hatte die Köpfe 1922 entworfen und mehrfach verwendet, s. Abb. 8. Die Abb. 9 zeigt eine Fotomontage der Köpfe am Denkmal LVR-Klinik.
Auf der Westseite ist eine Gedenktafel mittig eingesetzt. Die Rahmung der Tafel hat eine Breite von 12 cm und ragt 10 cm hervor, aufstehend auf einer Steinplatte, die auf dem zweiten Podest aufliegt. Die Tafel, inkl. Rahmen, hat eine Breite von 110 cm, Höhe 228 cm, und ragt um 120 cm über den Ziegelstein-Quader hinaus, wobei die Rahmung des oberen Teils in die Pyramide, die auf dem Quader aufsitzt, eingelassen ist, s. Abb. 10.
Eingemeißelte Inschrift der Gedenktafel von o. nach u.:
Kriegskreuz (in Form des Eisernen Kreuzes) umgeben, re. Und li. von Olivenzweigen.

DEM ANDENKEN
DER IM WELTKRIEGE
GEFALLENEN
1914 HEYNEN ERNST *
OSS V MATTHIAS *
JANSSEN KARL* SCHLINK
JOHANN * HILDEBRANDT
FRITZ * WIEDENAU JA =
KOB * KLAUS THEODOR
1915 TITZ PETER *
SCHOLTEN JAKOB *
STOCKHAUSEN WILHELM *
WURRING JOHANN *
HABICH FRANZ * LISCHKA
ANTON * OTTO JOHANN
GERHARD * DINGER JO =
SEF * PICKHAN LUDWIG *
1916 JANSSEN THEODOR *
DUPPERS THEOD. *
WOLF KARL * HERMANS
G S JAKOBS JO
1917 E BOKER Aug
Rest nicht entzifferbar

Alle „S“-Buchstaben sind im Winkel von 45 Grad nach rechts geneigt. Diese Eigenart ist auch an anderen Denkmälern von Brüx zu sehen, so wie auch die Ober- und Unterlängen der Buchstaben, z. B. beim „E“ oder „R“ usw., Abb. 11 und 12. Auch gibt es markante "Lückenfüller", s. Abb. 13.

Über der Gedenktafel liegt eine Sandsteinplatte 70 x 70 cm, die sich nach oben hin verjüngt auf 35 x 35 cm. Darauf eine Buntsandsteinplatte 35 X 35 cm, und darauf sitzt ein aus Buntsandstein gemeißelter Adler, s. Abb. 14. Der Adler hat eine Höhe von rd. 70 cm, max. Breite 50 cm. Der Adler blickt über seine rechte Schulter nach Westen; das Federkleid ist fein herausgearbeitet; deutliche Bearbeitungsspuren. Dieser Adler wurde auch an anderen Brüx-Denkmälern 1:1 verwendet, s. Abb. 15.

Auf den o. beschriebenen Ziegelstein-Quader setzt eine quadratische Pyramide auf; Grundkante 325 cm, Höhe ebenfalls 325 cm. Die Pyramide ist in Ziegelsteinen ausgeführt, die Spitze, 50 cm hoch, verm. aus Beton, s. Abb. 16. Die Ziegelsteine sind im Zickzackfries angeordnet, s. Abb. 17. Auch die markante Ziegelsteinsetzung findet man an einigen Brüx-Denkmälern, z. B. Grabmal Notar Hans Rath Klever Friedhof.

Die Klever Künstlerfamilie Brüx
Josef Brüx, * 1845 Kleve, † 1926 Kleve
Jupp Brüx, * 1889 Kleve, † 1944 Kleve
Gerd Brüx, * 1875 Kleve, † 1944 Wissel
Walter Brüx, * 1917 Kleve, † 2006 in Kleve
Elna Brüx, Ehefrau von Walter
Manuel Brüx, Goch, Sohn von Elna und Walter

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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