„Kommt lasset uns anbeten“. Sankt-Vincentiuskirche Till.
„Venite adoremus!“, „Kommt lasset uns anbeten“, so wird an Weihnachten gut und kräftig gesungen.
„Venite adoremus!“ steht auch über dem Eingang zur Vincentiuskirche in Till, Pfarrkirche der Gemeinde Sankt-Peter Bedburg-Hau.
In einer Römisch-Katholischen Kirche braucht es nämlich nicht erst Weihnachten zu werden, bevor an Anbetung gedacht wird. In der konsekrierten Hostie ist Christus anwesend. Im Tabernakel werden immer welche aufbewahrt, darum brennt auch das Ewige Licht, zur Andeutung der Präsenz Gottes.
Auch ohne hl. Messe und auch ohne dass eine konsekrierte Hostie in einer Monstranz gezeigt wird, ist Gott anwesend. Die hl. Edith Stein, die so viel nachgedacht hat über das Mysterium der Menschwerdung Gottes und über das sichtbare Zeichen vom Verweilen Gottes unter den Menschen, ließ sich manchmal über Nacht in einer Kirche einschließen um allein vor dem Tabernakel zu meditieren.
Die geweihte Hostie wird auch „das Engelsbrot, das Brot der Menschen wird“ genannt. Engel nähren sich von der Anschauung Gottes und dieses Bild der Nahrung wird auf die Hostie übertragen. In einer Hymne wird gesungen: „O erstaunliches Geschehen: sie verzehren den Herrn, der Sklave, der Arme und der Geringe!“.
Dass Gott zu den sozial niedrigen Menschen kommt und sich ihnen ganz gibt zum Verzehr, muss ausdrücklich erwähnt werden. Die Niedrigen können es nicht glauben, dass sie erhöht werden. Die Hohen schmerzt es, in die Knie gehen zu müssen. Das war der Sinn der Kommunionbank mit dem festlich weißen Laken. Das weiße Laken war Zeichen für die Niedrigen, die sonst nicht festlich bewirtet wurden. Die Bank zum knien, Zeichen für die Hohen, die sich sonst nicht erniedrigen mussten.
Links und rechts vom Tabernakel der Vincentiuskirche steht passend der Satz „ECCE PANIS ANGELORUM, FACTUS CIBUS VIATORUM“. „Seht das Brot, die Engelspeise! Auf des Lebens Pilgerreise“.
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Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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