Kikeriki! Waldemar Kuhns Kirchentürhahn in Kellen

Alte Willibrordkirche, Kleve-Kellen

Ein Loblied auf den Hahn schrieb bereits der hl. Ambrosius von Mailand um 400 nach Christus. Im „Aeterne rerum conditor“ hat der Schrei des Hahnes Auswirkung auf den Kosmos, er lockt die Strahlen der Sonne hervor, weckt den Morgenstern, befreit das Himmelsgewölbe von Finsternis, wodurch Dieben das Handwerk gelegt wird. Nicht nur wird der Schlaf vertrieben, auch Hoffnung wird geweckt, neue Kraft erlangen Seeleute die nachts auf dem Meer sind, ja Krankheit wird sogar gelindert. Und dann sagt Ambrosius kurz und knapp: „auf seinen Ruf sühnt der Fels der Kirche seine Schuld.“ Echte Dichtersprache! Der Fels der Kirche ist Petrus, der dreimal leugnet den gefangenengenommenen Jesus zu kennen, obwohl er felsenfest beteuert hatte zu ihm zu stehen. Beim dritten Hahnenschrei erinnert er sich, dass diese Leugnung ihm vorausgesagt wurde. Er „weinte bitterlich” heißt es im Evangelium, der Hahn rief Reue wach und das ist die Sühne der Schuld.
Was dieses Tier nicht alles bewirken kann! Der große Kirchenlehrer verwob das kosmisch gedachte Wirken des Hahnes mit dem Weckruf zur Reue, was die einzige Bedingung für Sühne ist.

O Licht, scheine du in die Herzen und / verjage den Schlaf der Seele:
dich soll zuerst unsere Stimme preisen, / und was wir gelobt, wollen wir dir auch halten.
(Deutsch von Adalbert Schulte) Mehr zur Tür...

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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