Kann nicht weg, wird Kunst... (nach Ria Roerdink)
Es sind Verpackungskartons die unter den Händen von Ria Roerdink verwandelt wurden, kleine und große, in den bizarrsten Formen die nicht verraten welche Artikel ursprünglich darin transportiert wurden, aber sie wirken wie Kathedralen, Hallen, Börsengebäude in einem Straßennetz.
Bemalung vom Gesicht oder von dem ganzen Körper verändert seit Urzeiten den Menschen. Vorbereitung für den Krieg, damit dem Feind Angst eingeflößt wird und der Kämpfer in einen erhöhten Geisteszustand gebracht wird. Mit Linien und Figuren wird auch der wahre Wert eines Menschen dargestellt, der vielleicht ein unscheinbares Äußeres hat, aber ein echter Held ist. Er wird verwandelt, so dass jeder ihn als solchen erkennen muss. Auch eine Braut kann durch Bemalung hervorgehoben werden.
In stundenlanger Feinarbeit überzieht Ria Roerdink die grobporige Oberfläche der Kartons mit Linien, Punkten und Sätzen. Und wie bei Menschen verwandeln sich auch ihre Objekte. Über ihr wahres Wesen können wir natürlich nicht sprechen, es sind keine Helden, Krieger oder Bräute geworden, aber es ist doch faszinierend wie verwandelt sie nach der Bemalung aussehen. Es „steckt“ doch mehr in diesen unscheinbaren Objekten als man meinte.
Um jedes Objekt dann auch wirken zu lassen müssen sie noch in Beziehung zu einander gesetzt werden. Dazu dienen einfache Linien, die wie ein Wegenetz wirken.
Ria Roerdink, Dichterin und bildende Künstlerin aus Nimwegen.
Gesehen im ArToll Winterlabor...
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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