Julie Faure-Brac in Le Chameau, Châteauvillain
Die Künstlerin Julie Faure-Brac verwendet oft menschliche und tierische Gestalten in ihrer Kunst, wie in diesem Jahr auf einem Rückblick auf ihr Werk in der ehemaligen Fabrik „le Chameau“ in Chateauvillain, Departement Haute-Marne, zu sehen war. Entweder sind in ihren Werken die Menschen verbunden mit einem Tier, aber doch getrennt, wie zum Beispiel mit einer Eule „im Nacken“ oder einem Wal auf dem Rücken, oder Mensch und Tier sind „verschmolzen“. Ein Beispiel hierfür ist ein nackter Männerkörper mit einem Wildschweinkopf. Die Künstlerin stellte 2005 eine solche Statue in einem Schaufenster ihrer Heimatstadt auf, mit dem Titel „mate moi“, was sowohl „guck mich an!“ als „zähme mich!“ bedeutet.
Subtiler, weil nicht abhängig vom Reiz des Nackten, sind ihre „Âmes enchevêtrées“ (Titelbild) aus dem Jahr 2012. Menschengesichter sehen wir mit Tiergesichtszügen, Ausdruck von Seelen die sich „verstrickt“ haben. Ein Knäuel das schwierig zu entwirren ist: eine „Seelenverstrickung“. Kann es so etwas geben?
Der bekannte Neurologe Oliver Sacks beschreibt, dass unter Einfluss von Amphetaminen die Geruchswahrnehmung enorm verstärkt und ähnlich der eines Hundes werden kann, sogar mit dem Impuls alles zu beschnüffeln und anzufassen. Andere Hirnzentren erlangen die Oberhand. Von verschiedenen Seelen und dem Vorhandensein einer Tierseele im Menschen können Wissenschaftler nicht sprechen. Dies zu tun ist wohl die Freiheit des Künstlers.
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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