Kunstroute in Haute-Marne, Aubepierre-sur-Aube
Holzskulptur von I-Ming Malaliw, Maison Laurentine III/III
Wer in einem Nutzwald mal einen Stuhl, gesägt aus einem Baumstumpf, gesehen hat, bewunderte gewiss die Geschicktheit des Waldarbeiters und hat sich dankbar daraufgesetzt. Durch feinere Kettensägen können heute leichter als früher erstaunliche Skulpturen geschaffen werden. Diese Skulptur von I-Ming Malaliw ist ein Beispiel. Abgesehen vom Ständer sieht es aus, als ob zwei lange Holzbretter auf eine Holzkugel montiert wurden, so dass die Bretter parallel verlaufen.
Dem ist aber nicht so: die beiden Bretter und die Kugel sind aus einem Stamm gesägt und geschnitzt. Es sind also keine eigentlichen Bretter und die Kugel keine lose Kugel.
Die Skulptur ist Wind und Wetter ausgesetzt und nach wenigen Wochen entstehen schon große Spalten und kleine Risse. Das Herzstück, das was vom Kernholz noch da ist, öffnet sich in tausend Rissen.
Du läufst auf diesem Gartenweg / und schaust nur kurz auf mich
Siehst nicht wie Sonne bleicht und biegt / und Spalten bilden sich
Bleib stehen doch und schaue hin / wie ich lebendig bin
Mein Herz verborgen war es lange Zeit / es öffnet sich für dich
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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