Hochalter aus 1850 in der Tiller Sankt-Vincentiuskirche
In diesen Tagen schreibt die jüdische Liturgie die Lesung über die Konstruktion des tragbaren Zeltes für die Stiftungsurkunde vor. Noch bevor die Zehn Gebote gegeben wurden, befassen sich nicht weniger als 3 Kapitel im Buch Exodus mit der Beschreibung der Einzelheiten (parashat teruma, Ex. 25-27).
Von den verschiedenen Hüllen des Zeltes, bis zu den heiligen Geräten wird alles ausführlich dargestellt, auf dass, wenn die Arbeit fertiggestellt ist, Gott in der Mitte seines Volkes wohne. Mit diesen Texten in Gedanken findet man Einiges in den alten Hochaltären der römisch-katholischen Kirche zurück.
Das Allerheiligste ist heute das Tabernakel. Das ewige Licht, vorgeschrieben für das tragbare Zelt, wie auch für den Tempel in Jerusalem, brennt auch in katholischen Kirchen. In der Dorfkirche in Till finden wir außerdem auch die beiden geflügelten Wesen der Bundeslade (Cherubim). Sie sind zwar nicht als Statuen dargestellt, wie damals auf dem Deckel der Lade, sondern sind auf die Türen des Tabernakels in ehrfürchtiger Haltung gemalt. Farben spielen eine große Rolle bei der Verzierung des heiligen Zeltes und es wundert also nicht, dass wir sie in katholischen Kirchen antreffen. Die langen, mehrfarbigen Fenster, zum Beispiel, sind wie die bunten Tücher von Zelt und Tempel. Vor allem wenn die Sonne scheint, wirkt alles mit zum höheren Lob Gottes.
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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