Hl. Edith Stein (Teresia Benedicta a Cruce), Philosophin, Ordensfrau. Gedenktag 9. August
Die Heiligen und Seligen des Niederrheins.
Wer sich für das Leben der zum Katholizismus konvertierten Jüdin Edith Stein interessiert, dem geht oft ein Stich durchs Herz.
Wegen der Weltfremdheit der holländischen Bischöfe die meinten offen gegen die Besatzungsmacht angehen zu können, anstatt auf stille Diplomatie zu vertrauen. Sie prangerten die Deportation der Juden an, und verursachten aber damit über Nacht die Deportation der getauften Juden wie Edith Stein, die die Besatzung bis dahin in Ruhe gelassen hatte.
Ein Stich durchs Herz, wegen der Feigheit von Ordensoberen in Köln, die veranlassten Schriften von ihr zu vernichteten um nicht mit ihr in Verbindung gebracht zu werden.
Aber dann rührt es einem auch wieder tief, dass es auch die Ungehorsamen gab, die dann doch Werke von ihr versteckten und für die Nachwelt schützten.
Rührend ist auch, wie sie im Exil im Karmel zu Echt, unter Venlo, wo sie 1938 hinflüchtete um den Karmel in Köln „nicht in Gefahr zu bringen“, unter die Hut einer Oberin kommt, die ihr den Auftrag gibt das Leben eines der Gründer der unbeschuhten Karmeliter, Johannes vom Kreuz, zu studieren und darüber ein Buch („Kreuzeswissenschaft“) zu schreiben. In einem kontemplativen Orden schon eine Besonderheit.
Es war eine Art „Beschäftigungstherapie“ um diese gehetzte Frau, die voller Sorge über ihre eigenen Verwandten war, Seelenruhe finden zu lassen.
Ihr Glaubensleben fing an mit dem Lesen der Autobiografie der hl. Theresia von Ávila. Ihr Leben wurde ihr genommen während des Studiums über das Leben des hl. Johannes vom Kreuz. Theresia und Johannes, Mutter und Vater des Karmelordens. So ist es passend für diesen Gedenktag als Wort des Tages einen echten Karmelgedanken des hl. Johannes zu wählen:
„Zur Vollkommenheit kann man nicht gelangen, wenn man es nicht dahin bringt, mit dem Nichts zufriedenzusein (…); denn das ist erforderlich, um zur höchsten Ruhe und zum Frieden des Geistes zu gelangen; und auf diese Weise ist die Liebe Gottes in der reinen und einfältigen Seele dauernd wirksam“. (Im Fragment „Kreuzesnachfolge“ der Kreuzeswissenschaft).
Das Bild zeigt das letzte Foto Edith Steins aufgenommen in Echt für ihren Paß, Dezember 1941 oder Januar 1942. Entnommen aus dem lesenswerten Buch:“Die Speyerer Jahre von Edith Stein“, Maria Adele Herrmann OP. Pilger-Verlag Speyer, 1990
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Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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