Grund des Glaubens...

Das ist der Grund meines Glaubens, sagte Bunam, der Vers der Schrift:
Hebt eure Augen zur Höhe und seht: wer hat die Sterne geschaffen?
Das ist wohl ein guter Grund, antwortete Jehuda, aber wir von Israel halten uns besser noch an das Wort der Offenbarung:
Ich bin der Herr dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft geführt habe.
Es ist ja immer wieder gefragt worden, sagte Bunam, warum wohl die Zehn Gebote so und nicht mit den Worten beginnen: Ich bin der Herr dein Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat.
Dann hätte der Mensch, antwortete Jehuda, gewiss gedacht: Das ist freilich ein hoher Gott, aber mit mir wird er sich nicht abgeben, und ich kann mit meinem Drum und Dran nicht vor ihn treten. Darum hat ihm Gott zugerufen: Ich bin's, der ich dich aus dem Dreck geholt habe, komm nur immer zu mir und bring alle deine Sorgen vor.

Martin Buber, Gog und Magog, 90; Erzählungen der Chassidim, 761

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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