"Gezicht bij Plasmolen", Druck von Leo Niehorster

Farbdruck von Leo Niehorster (1882-1957), mit den Vermerken in Bleistift "eigen druk" und "Gezicht bij Plasmolen". Um 1914.
  • Farbdruck von Leo Niehorster (1882-1957), mit den Vermerken in Bleistift "eigen druk" und "Gezicht bij Plasmolen". Um 1914.
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Den Blick gibt frei
der Weg zum Waldesrand
Es türmt sich hoch
ein weißes Wolkenband
Ein Täuberich
schreckt auf doch dann ist Ruh
Verweilen wir
der Weg ein Ende fand

Zu diesem Farbdruck des holländischen Malers, Kunstkritikers und Philosophen Leo Niehorster, fielen mir obenstehende Zeilen ein. Im fernen Orient wurden in klassischen Zeiten oft Verse zu Gemälden geschrieben. Machte der Maler dies nicht selber, dann pinselte ein Dichterfreund einige Zeilen auf eine passende Stelle des Werkes. Beide, Maler und Dichter, drückten dann ihr rotes Siegel auf Seide oder Papier. Nicht, dass ein Gemälde an sich unvollkommen gewesen wäre, oder ein Vier- oder Mehrzeiler ohne Bezug zur Malerei unverständlich! Man tat dies aus lauter Freude an der Sache, so wie Freunde gerne bei einander sind, so waren dann die beiden Kunstäußerungen "bei einander". Und so hatte auch ich meine Freude daran mich länger als gewöhnlich mit einem Kunstwerk zu beschäftigen.
Plasmolen, Gegend an der Maas im Norden der Provinz Limburg, grenzend an Deutschland.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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