Geflüchtet aus der Heimat, Cui Tu (* 854)

Japan, um 1900. "Schneeszene auf einer Landstraße" Eigene Postkartensammlung.
  • Japan, um 1900. "Schneeszene auf einer Landstraße" Eigene Postkartensammlung.
  • hochgeladen von Jan Kellendonk

Noch lang ist er / der Weg in Sicherheit
Gefahrenvoll / für mich, der weit gereist
Die Pässe viel / gehindert nachts durch Schnee
Vereinsamt ich / verloren und verwaist
Fern mehr und mehr / vom eignen Fleisch und Blut
Mir mehr vertraut / die heute bei mir sind‘
Es schmerzt mich sehr / die bloße Wanderschaft
In allerfrüh / ein Neues Jahr beginnt

Über den chinesischen Dichter aus der Tang-Zeit, Cui Tu, wissen wir wenig, nur dass er 854 geboren wurde. Die Hochkultur der Tang-Dynastie brach im Jahr 907 zusammen. Vorher gab es schon eine Kriegszeit (874–884), der zur Plünderung beider Hauptstädte Chang'an und Luoyang führte. Cui Tu floh möglicherweise um sein Leben in die relative Sicherheit des bergigen Sichuan. In der 6. Zeile meint der Dichter den jugendlichen Knecht, den ich hier nicht erwähne um ein Verständnis für die heutige Zeit zu ermöglichen. Auch andere Aspekte sind allgemein gehalten. Das chinesische Neujahrsfest findet zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar statt, am zweiten (sehr selten am dritten) Neumond nach der Wintersonnenwende. Auch heute noch werden in Asien die ersten 3 Tage des neuen Jahres als Zeichen für das ganze kommende Jahr betrachtet.

=> Mehr Übersetzungen

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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