Gebet für die Toten
Zum katholischen Brauchtum des Betens für die Toten am Abend vor der Beerdigung nehmen manche Protestanten eine strenge Haltung ein. Biblisch sei es nicht zu begründen und es riecht nach dem Ablasshandel wogegen Luther mit Recht vehement gekämpft hat. Mit dem Ende des Lebens wird das Buch mit den Einträgen der guten und schlechten Taten geschlossen und kein Mensch könne noch eine Randnotiz dazu schreiben.
Klinkt alles logisch, aber ist es wirklich verkehrt zu denken, dass Gott auch noch über die Grenze des Todes hinaus mit sich reden lässt?
Da überschreitet eine Heidin im Markus Evangelium eine andere Grenze und geht auf Jesus zu. „Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den Dämon auszutreiben. Da sagte er zu ihr: Laßt zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Sie erwiderte ihm: Ja, du hast recht, Herr! Aber auch für die Hunde unter dem Tisch fällt etwas von dem Brot ab, das die Kinder essen. Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen“. Markus 7:26-29.
Man stelle sich Jünger vor die sich vordrängen um noch vor Jesus der Frau zu erwidern. Was würden sie wohl gesagt haben? Dann besitze ich lieber die Gegenwärtigkeit des Geistes jener Heidin und gehe vom vielleicht Unmöglichen aus.
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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