Fast ein Märchen-Schloss: Zu Besuch in Moyland
Fast ein Märchen
1997 öffnete das Museum Schloss Moyland seine Pforten ebenso wie das vom Land NRW getragene Joseph Beuys Archiv. Das Projekt könnte eine Erfolgsgeschichte sein, wenn es nicht immer wieder zu heftigen Differenzen zwischen dem Stiftungsrat und dem Land käme. Weitere handfeste Auseinandersetzungen mit Eva Beuys sorgen ebenfalls regelmäßig für Schlagzeilen
Aufwachen aus dem Dornröschenschlaf
Vor knapp 30 Jahren erwachte die Schönheit aus dem Dornröschenschlaf. Das niederrheinische Wasserschloss Moyland war nach dem Krieg verfallen. Die 1990 gegründete Stiftung Museum Schloss Moyland erweckte es zu neuem Leben: Die niederländischen Besitzer van Steengracht brachten Schloss und Park in die Stiftung ein, die Brüder van der Grinten ihre private Kunstsammlung des 19. und 20. Jahrhunderts mit allein ca. 5000 Werken von Joseph Beuys. Und das Land NRW übernahm die Kosten für die Restaurierung und gibt auch jährlich Millionen für den laufenden Betrieb aus.
Immerhin besuchen pro Jahr 25.000 Besucher das Schloss und die Wechselausstellungen und 50.000 den Skulpturenpark. Besonders beliebt sind der historische Kräutergarten und der Blumengarten.
Hoher Besuch in Moyland
Die mittelalterliche Wasserburg wurde im 17.Jahrhundets zum Schloss umgebaut. Als Moyland der preußischen Krone gehörte, trafen sich hier 1740 der französische Philosoph Voltaire und Friedrich der Große. Im 19. Jahrhundert schließlich bekam das Schloss sein heutiges Aussehen. Der Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner gestaltete es im Geist der Romantik neugotisch um. Der strenge Barockpark wurde zum großzügigen Landschaftsgarten ausgebaut.
Das schwimmende Haus
Im Schlossgraben scheint das Haus "Atlantis" der finnischen Künstlerin Tea Mäkipää unterzugehen. Es gehört zur derzeitigen Wechselausstellung, in der sich Mäkipää kritisch mit unserem Konsumverhalten und dessen Folgen für Natur und Umwelt auseinandersetzt (bis 19.11.2017).
Ich wünsche viel Freude beim Schlossbesuch. Weitere Infos gibt es bei den Bildunterschriften.
Quellen
Bettina Paust: Museum Schloss Moyland - Skulpturenpark, hrsg. vom Förderverein Museum Schloss Moyland e.V., Köln 2001.
Birgit Wilms: Die Straße der Gartenkunst, Gärten an Rhein und Maas, Greven 2013.
https://www.welt.de/regionales/nrw/article133295663/Auf-Schloss-Moyland-zoffen-sich-Stifter-und-Leiter.html
Autor:Margot Klütsch aus Düsseldorf |
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