Eugen Drewermann, eingeladen von ArToll un der Seelsorge der Rheinischen Kliniken
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- hochgeladen von Jan Kellendonk
Pfarrer Ralph van Otterlo leitete die Lesung des Eugen Drewermann ein und ließ zwei Strophen des Adventsliedes „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ singen. Eine Lesung ohne Blatt Papier, Lesung eines im gehobenen Stil geschriebenen Textes. Streng aufgebaut.
Verhaltensweisen der Tiere und der Menschen, Höhlenmalereien und Kathedralen, Mythen der Griechen und schicksalhafte Verstrickungen der menschlichen Beziehungen heute, brachte Drewermann sinnvoll in Beziehung zu einander. Am Ende versteht man, dass Drewermann versteht worüber er redet. Er steht fast bewegungslos da, alles was er bringt ist die Folge langen Denkens und vielen therapeutischen Sitzungen, und braucht keine Abwägung mehr.
Zu lachen gab es nur einmal, nämlich als er das Zeichenhafte alles Geschehens und aller Dinge mit einer bekannten rabbinischen Anekdote erhellte. Man könne von allem was Gott geschaffen hat lernen, sagte ein Rabbiner. Auch von Telefon, Telegramm und Eisenbahn. Vom Telefon zum Beispiel, weil das was man hier spricht, dort gehört wird, hindeutend auf das Hören des Allmächtigen auf das Gebet des Menschen. Und das Telegramm, man versteht, es ist eine etwas ältere Anekdote, zeigt uns zeichenhaft, dass man für jedes Wort zahlen muss. Für jedes Wort muss man nämlich Rechenschaft ablegen, ins besondere für die üble Nachrede, deren Wiedergutmachung eine schiere Unmöglichkeit ist. Drewermann gab diese Zusatzerklärungen nicht, sondern überließ es seinem gebildeten Publikum diese selber zu ziehen.
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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