Erinnerung an Pfarrer Ignatius Dom, Weg in Till
Vor mehr als 20 Jahren ging ich zum ersten Mal zur hl. Messe in der Sankt-Vincentiuskirche in Till. Es war bereits gut besucht und ich suchte mir ein Plätzchen, wovon ich annahm, dass dort wohl niemand sitzen wollte, nämlich hinter einer Steinsäule von wo ich nicht auf den Altar sehen konnte. Doch kurz danach hörte ich eine unzufriedene Männerstimme, die gehört werden wollte. Ich hatte jemandem seinen Platz weggenommen. So voll war es damals!
Wie es weiterging ist mir entgangen, weil die Orgel anfing, bespielt von einem begnadeten Organisten. Messdiener kündigten den Einzug des Priesters an und bald hörte ich eine wohlklingende Stimme die die Messgebete rezitierte. Priester, Orgel und singende Gemeinde bildeten eine Gemeinschaft die ich so schon lange nicht erlebt hatte. Mit recht zog es die Gläubigen in die Kirche. Jener Zelebrant war Pastor Ignatius Dom, der Organist Dieter Albers, beide schon lange nicht mehr unter uns.
7 Jahre ist es bereits her, dass wir von Pfarrer Dom Abschied nehmen mussten. Nach einem Sturz in seinem Pfarrhaus traten Komplikationen auf. Er starb 2014 in Kalkar, im 86. Lebensjahr.
Ein Straßenschild erinnert neuerdings im Ortsteil Till an den Pfarrer, für den ich im Lokalkompass zwei Nachrufe schrieb:
Nachruf 1
Nachruf 2
Als junger Mann wollte er Mönch werden, ich glaube, bei den Trappisten, aber die Strenge dieses Ordens war nichts für ihn. Er war mit Herz und Seele für seine Gemeinden da, zuletzt ab 1976 am Niederrhein, in Niel und ab 1988 bis zu seiner Emeritierung 2003 in Till und Huisberden. Lange noch zelebrierte er danach die hl. Messe am Herz-Jesu-Freitag. Am Ende kam er an Krücken vom Pfarrhaus zur Kirche, manchmal durch frischgefallenen Schnee den der Küster nicht rechtzeitig hatte wegräumen können. Eine segensreiche Zeit für die beiden Nachbarsdörfer Huisberden und Till.
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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