Eine namenlose Rose
Wenn drei gekauft nur zwei bezahlt | verhandelt unter Preis
Die namenlose Rose blüht | von diesem Schmach nichts weiß
Dass sie nicht duftet wird verhüllt | von Nachbarn in dem Beet
Sie allen aufgenommen sind | im großen Schwesternkreis
Die Idee der „Schwestern“ verdanke ich dem Libretto der Oper „Martha“ von Friedrich von Flotow. In der Urfassung des irischen Liedes aus 1805 „The Last Rose of Summer“ lässt Thomas Moore über eine Rose singen: „All her lovely companions Are faded and gone”, was der Librettist Friedrich Wilhelm Riese um 1845 überträgt als: „Deine freundlichen Schwestern sind längst schon, längst dahin“. Bevor es dann so weit ist und alle Blütenblätter abgefallen sind, wechseln sie sich aber ab, die edlen und gekauften, die bodenständigen und immer schon dagewesenen, die duftenden und duftlosen, die anfälligen und robusten, die zum Himmel türmenden und die kriechenden. Keine nimmt einer anderen etwas weg, weil sie zusammen einen Schwesternkreis bilden.
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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