Ein Gedicht voll Mitgefühl mit den Armen, von Tu Fu (712-770)
Der Dichter Tu Fu schreibt diese Zeilen an einen gewissen „Junker Wu“, der Polizeimeister ist. Junker Wu wohnt zur Zeit in Tu Fus Hütte.
Übersetzung von Erwin Zitter von Zach:
Weitere Mitteilung an Junker Wu.
Ich .habe es stets zugelassen, dass meine westliche Nachbarin von den Jujuben-Bäumen vor meiner Hütte die Früchte herabschlägt.
Sie ist ein alleinstehendes Weib, ohne Unterhalt und ohne Kinder.
Wenn sie nicht tatsächlich in bitterer Not wäre, würde sie so was tun?
Allein schon weil sie hierbei voll Angst ist, muss man ihr liebevoll begegnen.
Jetzt erscheint sie vor Dir, dem Gast aus der Feme, nicht mehr, obwohl diese Besorgnis übertrieben ist.
Wenn Du aber auch nur eine schüttere Hecke errichtest, muss sie wirklich annehmen, dass dies ihretwegen geschieht.
Das Weib selbst hat mir früher von den drückenden Steuern und ihrer nackten Armut erzählt.
Jetzt muss ich. gerade an das Elend dieser kriegerischen Zeiten denken, wobei Tränen mein Taschentuch durchnässen.
堂前撲棗任西鄰,
無食無兒一婦人。
不為困窮寧有此,
只緣恐懼轉須親。
即防遠客雖多事,
使插疏籬卻甚真。
已訴徵求貧到骨,
正思戎馬淚盈巾。
Quellen: A) SINOLOGISCHE BEITRÄGE III. TUFU'S GEDICHTE (nach der Ausgabe des Chang Chin). Buch XI - XX. übersetzt von Dr. ERWIN VON ZACH.
B) Chinese Text Projekt
Foto Wikipedia Common Autor: Júlio Reis, Link zu diesem Bild
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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