Ein Dorf am Huai-Fluß im Krieg, Gedicht von Dài Fùgǔ (1167-1248)

Chinesische Vase mit einem Krieger zu Pferd.
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Ein Dorf am Huai-Fluß im Krieg

Der Pfirsichbaum ist herrenlos / er blüht dort von allein
Der Felder Rauch ist ohne End / nachts treffen Krähen ein
Gemäuer wurden ganz zerstört / rundum den alten Brunn
Was einst das Dorf der Sippe war / kann’s wieder Heimat sein?

小桃無主自開花,煙草茫茫帶晚鴉。幾處敗垣圍故井,鄉來一一是人家。

Ich wurde erstmalig durch die Online-Zeitung "Lyrikzeitung & Poetry News" (=> Hier...) auf dieses Gedicht aufmerksam. Da das Zeichen für Gras (草) auch als Wiese, oder Feld mit Gräsern gelesen werden kann, habe ich mich für "Feld" entschieden. Ein Moorbrand kann mehere Monate dauern, mit erheblicher Rauchentwicklung. 晚鴉 sind Krähen die zur Nacht in ihre Schlafbäume mit viel Geschrei zurückkehren.

Martin Winter und Michael Gratz haben mich von der Wahl "Born" für "井" abgebracht. dafür Danke! Die letzte Zeile könnte auch "Dort jeder Mann und jede Frau / sie waren die Gemein" sein. Mehr finden Sie => hier...

==> Mehr Übersetzungen

Zur Einstimmung Zeilen aus „TuFu‘s Gedichte“, Buch XI-XX, übersetzt von Erwin Ritter von Zach. Sinologische Beiträge III, 1936

In diesen Zeiten kriegerischer Unruhen wandere ich (nutzlos) umher; / wo ist der Ort, wo ich alter Mann bleiben könnte?

Ununterbrochen herrscht (in China) wildes Kriegsgetümmel, und aus der Heimat kommen keine Nachrichten mehr.
Die Grenzpässe sind verlassen, die Wege gefährlich zu begehen. Schon zehn Jahre lang ertrage ich diese Einsamkeit (fern von der Heimat). Gezwungen bin ich hierher {ins Hauptquartier) übersiedelt, um wie ein Vogel Ruhe zu finden auf einem Ast.

In Ssu-ch'uan umherwandernd kann ich den Weg zu ihren Gräbern ·nicht finden, und die Welt wird täglich mehr durch Unkraut (d.h. kriegerische Unruhen) versperrt.

Die Arbeiten am Felde wurden alle schon eingestellt; aber das Waffenklirr (der kriegerischen Unruhen) war umso lärmender.

Die Soldaten des Kaiserreiches können sich selbständig nicht mehr versorgen (da infolge der fortwährenden Kriege die Bestellung der Felder gelitten hat).

Ach, wie lange dauern schon die kriegerischen Verwicklungen! Dornengestrüpp (Rebellion) verdunkelt das große Land China.

Der durch die kriegerischen Ereignisse aufgewirbelte Staub erfüllt in dichten Wolken die Luft (…), doch der Mond über dem Lande zwischen den Flüssen Chiang und Han (d.h. über K'uei-chou) erglänzt noch immer in alter Schönheit.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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