Die Toten von Bedburg und ein stummer Zeuge
Laut ist es hier. Der Friedhof der Rheinischen Kliniken Bedburg-Hau ist kein Ort der Ruhe. Ungebremst schallt der Autolärm von der Uedemer Straße rüber.
Unzählige Patienten sind hier begraben, ihre Namen auf den kleinen Schildern sind teilweise nicht mehr zu lesen. Auf dem "neuen" Teil, wo die Toten zum Teil eine Nummer sind, ist ein Grabfeld frisch ausgehoben. Vielleicht ist morgen die Beerdigung. Eine Beerdigung mit Blick auf die neue Forensik.
Auf dem Friedhof ist eine offizielle Kriegsgräberstätte, um die die Zivilgemeinde einen großen Bogen macht. Aber auch diese Gedenkstätte ist Erinnerung an das Leid des Krieges und Mahnung zum Frieden. Ein stummer Zeuge.
Das politische Bedburg-Hau setzt an Volktrauertragen keinen Fuß auf dieses Gelände. Kein Gedenken an die 870 Menschen, die hier begraben sind, in den Schrecken beider Weltkriege ihr Leben verloren haben. Die Toten von Bedburg sind eben Tote zweiter Klasse.
Autor:Klaus Schürmanns aus Kleve |
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