Die Bauernschaft Berk und die zweite Verteidigungsstellung - Gab es einen Bergfried in Berk?

Fotomontage - Bergfried in der Bauernschaft Berk am Landwehrdurchlass "Roosenboom"
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  • Fotomontage - Bergfried in der Bauernschaft Berk am Landwehrdurchlass "Roosenboom"
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Vor einigen Jahren habe ich, auch hier im Lokalkompass, über die Landwehren in der Gemeinde Bedburg-Hau berichtet. Von einem Bekannten erhielt ich damals zu diesem Thema einen Aufsatz (als Kopie) von Friedrich Gorißen¹ aus dem Jahre 1939, der so wie mir berichtet wurde ausschließlich in einer Zeitung so erschienen war. Bei der Durchsicht war mir aufgefallen, dass Gorißen die vom Grafen und spätere Herzog Adolf II. von Kleve (1394 – 1448) um 1420 errichteten Landwehren als Verteidigungslinien/Stellungen bezeichnete, die an bestimmten Abschnitten besonders gesichert und befestigt waren.
Als „Erste Stellung“ wurde die Keppelsche Landwehr benannt. Gesichert war diese "Stellung" mit einigen sog. Kickhöveln (künstl errichteter Erdhügel) und zumindest mit einem Schänzchen.  Das Schänzchen ist heute noch im Tannenbusch auffindbar, Es besteht aus einem ringförmigen Erdwall. Die Handelswege die durch die Landwehr führten waren durch Schlagbäme gesichert.
Die „Zweite Stellung“ war die Rosendahler Landwehr, die wie die „Erste Stellung“ abgesichert wurde,jedoch ohne Kiekhövels. Gorißen beschrieb die Rosendahler Landwehr als besonders gesichert, sie habe eine besondere Militärische Bedeutung gehabt und das die Durchlässe in der Hand von besonders vertrauenswürdigen Personen lagen. Als Beispiel erwähnt er den Durchlass am Roosendaler Boom, der zuerst von einem hölzernen Fachwerkbau und später durch einen steinernen Turm, einem Bergfried gesichert wurde. Aus diesem Bergfried entstand dann später der Rittersitz Haus Roosendahl . Weiter erwähnte Gorißen einen Bergfried "op gen Poll" am Durchlass Tönisbaum wo sich die Keppelsche Landwehr mit der Rosendahler Landwehr vereinte und ein Schänzchen am Durchlass Bedburg.(Abb. 2)
Die „Dritte Stellung“ war die Tiller Landwehr, die die Lücke zwischen den Tiller Altrheinarm und der Roosendahler Landwehr schloss. Diese Landwehr stieß an der Berk´schen Straße auf die Rosendahler Landwehr wo sich ebenfalls ein Durchlass, der Roosenboom befand.
In der Höhe des Schlosses Moyland befand sich der Moyländer Boom, der durch den Rittersitz Moyland überwacht wurde. Auch im Bereich Kalkar, wo die Landwehr am Monreberg endete, gab es Durchlässe und Sicherungsanlagen. Ein Schänzchen unterhalb des Beginnenberges in der Flur Möschen Villig, südlich von Haus Horst, ist noch gut erhalten geblieben. (Abb 3)

Alles in allem eine gut gesicherte Rosendahler Landwehr und besonders gesichert waren die Durchlässe, jedoch mit einer Ausnahme, der Durchlass am Roosenboom in der Bauernschaft Berk. Diese Ausnahme war es, die mich dazu bewogen hat hier doch mal etwas genauer nachzusehen und mich mit der versunkenen Bauernschaft Berk zu näher zu beschäftigen.


Die Bauernschaft Berk


Der Name “Berk“:
In alten Urkunden und Handschriften findet man die unterschiedlichsten Schreibweisen wie Birk, Birc, Bürck, Birke, Byrcke, Berick, Berrich, Birrich, Birck und Byrk.
Im althochdeutschen (ahd.) 9. Jh. „Birka“, ahd. 11. Jh. „Biricha“, mhd. „Birke“ und „Birche“, bis hin zum alt engl. „Berc“ und „ Beorc“. Man ist dazu geneigt, dass der Name von der Birke (Baum) abzuleiten ist. Im altdeutschen „Birk“ verbirgt sich jedoch auch die Burg, die Zuflucht und Schutz verspricht und im nhd. „Berg“ wird damit eine befestigte Höhe, eine Fliehburg bezeichnet. Im Mittelalter war „Birk“ auch die Bezeichnung für Handelsorte wie zum Beispiel das dänische Haithabu oder das schwedische Birka. Birk ist auch eine nordische Kurzform von Burghard.
Josef Jörissen² dazu:“...in Urkunden früherer Jahrhunderte, die die Besitzungen in Berk betrafen, war zwar von vielen Eichen und wenigen Buchen, nie aber von Birken die Rede.“

Die Lage:
An die Bauernschaft Berk erinnert heute nur noch ein Straßenschild, die „Berk´sche Straße. Es gibt jedoch auch noch andere Hinweise, die zwar so nicht ersichtlich, denn sie verbergen sich auf meist alten Flurkarten. Auf der Tranchot-Karte³ um 1810 findet man südlich der Berk´schen Straße, nördlich der Kaltenbergskath ein ca. 20 Hektar großes Gelände mit der Bezeichnung „Berkseler Gemeinde“ (Abb. 4). Heute trägt diese Flur den Namen „An der Landwehr“. An der Bundesstraße 57, südlich des Winterbergshofs, findet man heute noch den Flurnamen Birkenkamp. Etwas östlicher hiervon und nördlich der Bundesstraße auf der Topographischen Karte die Bezeichnung „Berkse“. Hier lag bis Mitte des 19. Jh. ein Hof mit dem Namen „Hoppenkath“ (Hoppe = Erhöhung). Hoppekath und Winterbergshof (Berg = ebenfalls Erhöhung in der Niederung) lagen ca. 200 Meter voneinander entfernt auf einer leichten Erhöhung am Rande eines Altrheinarmes. Im Nordwesten auf Till zu, südl. vom Hochfeldscher Hof und Püttmannskath findet man die Flurbezeichnung „Berg´sche Bruch“. Ende des 13. Jh. legten Holländer, die sog. „Broekers“ die Brüche um Till-Moyland trocken. Daran erinnert der ganz in der Nähe liegende Hof „Holländerkath“. Unterhalb des zuvor genannten Hofes „Püttmannskath“ gab es bis Anfang 19. Jh. den Bröckshoff auch Bruckshoff genannt, heute die Flurbezeichnung „Brucks Hof“. Hier liegt die Vermutung nahe, dass dieser Hof auch an die Broeker erinnerte.
Einen guten Hinweis auf die Lage von Berk gibt sich aus einer Urkunde aus dem Jahre 1307. Jacob van den Eger wurde vom Grafen Otto von Cleve mit Moyland und Byrkes belehnt.
„Nos Jacobus de Moylant, dei gracia Leodiensis archidiaconus, notum ... fossato versus Byrk, alio versus nemus et tercio versus Enders, ex parte alia versus Tille, attingens aqueductum, dedimus et...“ „Wir, Jacobus de Moylant, Erzdiakon von Lüttich, durch die Gnade Gott, ist bekannt ... Byrkes auf dem Graben, in Richtung Hain des Enders und ein drittes Mal auf der Seite der andere in Richtung der Tille, und reicht bis zum Aquädukt, haben wir gegeben...“
Damit kann man auch die Lage der Bauernschaft Berk genau bestimmen. (Abb. 5)
Im Süden „Byrkes auf dem Graben“, damit ist der heutige „Moyländer Graben“ am Fuße des Höhenzuges gemeint den die Broeker angelegt hatten.
Im Westen „Hain des Enders“, heute Kleiner /Großer Entenhorst Hof (op den Endert).
Im Norden „Richtung der Tille... Aquädukt“, mit Aquädukt (aqueductum), ist nicht die Hauptentwässerung „Wetering“ gemeint, sondern der Altrheinarm „Kalflack“, dies geht auch aus einer Urkunde von 1593 hervor.
Die Bauernschaft Berk hatte demnach eine Größe von 2,5 bis 3 Quadratkilometer und mittig lag die Herrlichkeit Moyland.
Nachdem der Generalleutnant van Spaen den Haupthof "ter Hoeven“ 1679 übernommen hatte ging die Bauernschaft Berk unter der Herrlichkeit Moyland unter.

Weitere Erwähnungen:
- Robert Scholten⁴ „Beiträge zur Geschichte“ 1879
1315 Besitzer von Hausplätzen in Kleve: Gobele van Birket, Dideric van Birk. Zehnpflichtig (HAG bei Cleve) Dider van Bircke
1330 im Heberegister Kleve sind verzeichnet: Der Weber Gerh. van Birck
Theod .van Birck.
1334 Borchard van Vonderen verkauft Korn aus seinen Gütern in Birc im Gericht von Tille an seinem Oheim Arnt van Vonderen und setzt seine Mühle (Heideberger Mühle Kleve) zum Unterpfand
1335 Johann van Vonderen tragt unter Zustimmung seines Sohnes Borehard dem Grafen Diedrich IX . das Gut zu Byrke im Gericht von Till , womit er belehnt war, zum Behuf des Kapitels zu Monterberg auf. Borchard van Vonderen verkauft seine Guter in Byrk an das Kapitel zu Monterberg.
1336 Arnold van Vonderen leistet Verzicht auf die Guter des Borchard van
Vonderen in Birke.
1396 Das Kapitel Till besaß ein Gut „ dat byrgelen " mit der Kathstede in der Bauernschaft Birk, Bürk, Berk ,Berrich.
1402 Graf Adolph II weist als Schiedsrichter den Wessel van den Botzler an von nun an wieder regelmassig den jahrlichen Zins von 10 grossi aus den Gutern des Ritters Bernhard von Galen sel . And . in Birck an das Kapitel zu Cleve zu zahlen.
1443 bekennen Ermgart van Tyll , Beel thoms , Lummet van griet , Elizabeth pels ,
Alet pels Ghesusteren dess meesten Conuentz toe Kalker, vom Kapitel 1 Stuck Land „die huve" in Erbpacht zu haben
1471 bekennen die Eheleute Joh . bouman und Jutt Roevers vor den Scheffen in Honipell, dass Jutt vom Kapitel eine Vorhand habe an eenre caitstat in der Boirschap tot Byrcke, geheiten den Byrgell (mit Scheffensiegel von Honnepel , 2 sich kreuzende
Schlussel).
Palingsbrief aus dem 15 . Jahrhundert kommt eine Kathstede to Birck by sunter Claes an der Gemeynte, bei Land von Gertruiden v . Beynhem und dem patt vor, die uyt den
walde kompt.
1532 behandet das Kapitel zum Behuf des Convents in dem kleinen Beginenhaus zu
Calcar die Sustern Anna Wyttenhorst, Grietken van Egher und Gertken Spyttmans mit 4 Stücken Land thoe Berck; davon lag eins „an dat men - oder mangaet, dar men oever die kalfflack vert".
1546 Der Hof „ter Hoeven" verpachtet: Das Stück, worauf die Wirthschaftsgebaude waren, lag an der Birkschen Strasse und der Landweh ; das Stepstück an
der Gemeindeweide von Birk; das Peerboem ' sche Stuck mit dem Bruchland, das mit Eichen bepflanzt war, und dem Elsenstück grenzte an Erbe des Wirthes im Stockfisch und seines Schwagers „van der hubss" zu Xanten. Im Jahre 1575 und 1579 werden als Grenznachbaren dieser Grundstucke „Junker Johann van Ulleff" und die Juffern von Bedburg angegeben. Ein Stück „dat Munnickenland binnen Calcar", das mitten zwischen den übrigen Stucken des Hofes lag, beanspruchten die Predigerherren in Calcar.1548 wurde auf das Grundstück verzichtet.
1576 Suster Spyttmans lebt noch allein, und werden neben ihr die Schwestern Gertken Knops und Coen van Loen behandet; in diesem Brief wird 1 Stück Land genannt, wodurch der Weg van Birrich nach Calcar geht, zwischen Hoen ' s Erbe, Joncker Johan van Ulleff ' s und Buizeller ' s Land.
1593 Behandungsbrief: lag ein Stück „der lange Heinrich" an Lowersbrucke und ein anderes „die Wrynslaicke" im Tillschen Feld; noch , heisst es daselbst, ist dort mehr Land gelegen ohne besondere Namen und wird genannt das Land zu Berick oder im Tillschen Feld, wodurch die Stadt Calcar den Sommerdeich gelegt hat.
1640 wird der Kanoniker Bernh. Berk erwähnt.

-Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, insbesondere die alte Erzdiözese Köln, Band 50, Seite 130
„Das Tiller Bruch, das zuerst 1265 erwähnt wird (Lac. II, 555) und nach dem Heberegister1 15 Hufen 8 Morgen 450 Ruthen umfasste, vergab Graf Diedrich VIII. am 17. August 1294 an Hertbern van Scalunen, Johann van Asperen und deren Consorten in Erbpacht.“
- Abschrift von Handschriften Heberegister der Einkünfte der Grafschaft Cleve Ende 14. Anfang 15. Jahrhundert - Renten to Byrk ende te Tylle.
„Van enen stucke lants te Byrk an den walde auf Martinitag 2 penn.; Bruek 15 Hoeven 8 Margen vyftehalf hunt, vovon auf Martini gezinset werden 10 Mark 9 Schill.brab. ; Ein Stück Landes zu Birk gilt 14 Schill. Brab. Vastavond huenre in den Kirspel Tille en te Byrke von jedem 1, macht 23...“⁷
Zu Bruek wird erklärt, dass es sich um ein Neuland bei Till handelt. Bei „Vastavond huenre“ handelt es sich um ein Fastnachtshuhn.
- Kleve-Mark Urkunden: . 1368-1394, Band 2
„Der Graf und seine Erben sollen das Gut Ten Eger bei Tille, das früher Dietrich von Moyland (-t) gehörte, ohne Einspruch Dietrichs oder seiner Erben besitzen. 2. Im Tillerbruch (bruecke tho ..Tille) behalten“
- Staatsarchiv Düsseldorf und seine Bestände - Band 8 - Seite 431
„...Spaen mit der Jurisdiktion zu Moyland und Till gemäß Verleihung vom 19. September 1662 über folgende in der Bauerschaft Birk, Ksp. Till, gelegenen Güter, Höfe und Katstätten: Große und Kleine Entenhorst, Langehorst, Gut des Kapitels zu Kleve, ein Gütchen der Beginen zu Kalkar mit verschiedenen Kämpen, den Katstätten des Isaac Brawers, Johann Mosterts, Dietrich Mosterts, Jan Vestroevers, Wilhelm opgen Ackers“
-Th. Ilgen II 2, S. 279
„Theodericus de Byrck (Schöffenrotulus 1353) hat ein Haus in Kalkar“
Johan von Byrck, 1394 Bürgermeister von Kalkar.
-Josef Jörissen
"Und so hatte auch die Bauernschaft Berk ihre eigene Kapelle, das im Jahre 1503 genannte "sunter Claes huesken (...) von dieser Kapelle keine Spur mehr vorhanden ist."
"1679 erwarb der Generalleutnant van Spaen den Haupthof "ter Hoeven" (...) 1669 mit der Civil- und Criminaljurisdiktion von Berk belehnt."

Berk und die Landwehr
Die Bauernschaft Berk grenzte wie bereits festgestellt im Süden an den Höhenzug und an die von Herzog Adolf II. um 1420 errichtete Roosendahler Landwehr. Bekannt ist auch, dass diese Landwehr, besonders an den Durchlässen gut gesichert war. Zwischen dem Moyländer Boom und dem Schänzchen bei Kalkar, auf einer Strecke von rd. 3 Kilometern, ist nichts überliefert von einer besonderen Absicherung, auch nicht bei dem Durchlass „Roosenboom“. Kann es sein, dass es an einem so wichtigen Handelsweg (Uedem-Till-Wissel) der hier die Landwehr kreuzte und zudem die Tiller Landwehr sich dort anschloss, keine Sicherung gab? Eigentlich unvorstellbar. Nach dem Motto „wer sucht der findet“ wurde ich fündig.

Berk besaß einen Bergfried
Auf Luftaufnahmen des infrage kommenden Gebietes war nichts Auffälliges zu erkennen. Mit Hilfe des „Digitalen Geländemodells“DOM (Abb 6), hierbei wird der Oberflächenbewuchs/Bebauung weggerechnet und die Bodenstruktur wird sichtbar, konnte ich genau dort, wo sich der Durchlass der Landwehr befunden haben muss, sehr schwach eine Wallanlage mit zwei umlaufenden Gräben erkennen. Durch Kontrastverstärkung wurde es dann deutlicher. Die quadratische Wallanlage hat eine Kantenlänge von rd. 45 Meter; ebenso der äußere Graben, der innere Graben rd. 30 Meter; zwischen den Gäben ein Wall. Sollte es sich tatsächlich um eine Anlage zur Absicherung des Durchlasses handeln, ähnlich dem bei Haus Rosendahl und am Tönisbaum „op gen Poll“? Schriftlich ist nichts überliefert, also galt es alte Karten zu durchstöbern. Auf der Tranchot-Karte um 1810 ist nichts verzeichnet. Auf einer Katasterkarte (Clevische Kataster) der Herrlichkeit Till-Moyland um 1740 wurde ich jedoch fündig. Dort war eine Wallanlage mit Gräben eingezeichnet und dadurch wurde der Fund im Digitalen Geländemodel bestätigt. Nur rd. 50 Meter nordwestlich der Wallanlage ist ein Haus „Legermanns Kath königlich“ eingezeichnet. „Legermanns“ auch noch bei Tranchot 1810 und auf der Uraufnahme 1840 „van Bebbers“, auf nachfolgenden Karten ist das Haus nicht mehr vorhanden. Ebenfalls nordwestlich, rd. 150 Meter befindet sich heute noch die Hofstelle „Hufsche Kath“ das war der Kapitelshof „ter Hoeven“.

Nach intensiver Suche fand ich dann noch ältere Karten vor dem 17ten Jh. Im Allgemeinen sind Karten vor 17ten Jh. sehr ungenau bei der zeichnerischen Darstellung was die Lage und die Ostbezeichnungen angeht. Doch es gab auch Kartographen die sehr ins Detail gingen und sehr genau arbeiteten, so z. B. Pieter Schenk⁵ um 1690. Auf einer Karte von Pieter Schenk und auf weiteren Karten z. B. von Frederik de Wit⁶ und Matthäus Seutter⁷, alle vor 17hundert, fand ich genau das was ich suchte. Auf allen Karten war Berk mit „Birck“ verzeichnet und nicht nur das, sondern auch ein steinerner Turm war eingezeichnet. Diese Türme wurden nur dann eingezeichnet wenn sie auch von Bedeutung waren z. B. feste Häuser, Burgen, Kirchen oder andere bedeutende Bauten. Auf der Seutter-Karte (Abb. 7) ist Birk (Berk) durch ein Gebäude mit einem Turm angegeben und auf dem Turm befindet sich ein Fahnenmast ohne Wimpel. Auf dieser Karte ist auch Moyland eingezeichnet (Gebäude mit Turm spiegelverkehrt) und am Fahnenmast ein Wimpel. Auf der de Wit-Karte (Abb. 8) ist Berk, wie bei Seutter, doch ohne Fahnenmast, eingezeichnet (Moyland wie bei Seutter). Die Schenk-Karte (Abb. 9) unterscheidet sich gravierend von den anderen Karten. Bei Berk kein Gebäude, nur noch ein niedriger Turm ohne Fahnenmast. Dies bedeutet zweifelsohne, dass das Gebäude, der Turm bereits eine Ruine gewesen sein muss. Moyland hingegen wird als Gebäude mit Turm, Fahnenmast und Wimpel dargestellt.

Nun bin ich mir ganz sicher: Berk besaß einen Bergfried am Landwehrdurchlass "Roosenboom". Der Name Roosenboom lebt auch heute noch weiter in der Karthstelle "Roosenboom", ganz in der Nähe des ehem. Landwehrdurchlass.

Quellennachweise:
¹ Friedrich Gorißen 1939 "Befestigungslinie einer alten Zeit"*1912 in Kleve, † 1993, niederrheinischer Historiker, Archivar und Museumsleiter.
² Josef Jörissen „Chronik der Gemeinde Bedburg-Hau“ 1990, S. 394
³ Jean Joseph Tranchot *1752 † 1815, französischer Geograph, Topographische Aufnahme der Rheinlande (Tranchotkarte)
⁴ Robert Scholten *1831†1910 deutscher römisch-katholischer Priester und Historiker.
⁵ Peter Schenk der Ältere, * 1660 † 1711, deutscher Kupferstecher und Kartograf
⁶ Frederik de Wit, * 1610 † 1698, niederländischer Verleger, Kupferstecher und Kartograph.
⁷ Matthäus Seutter, *1678 † 1757, deutscher Kartograf und Kupferstecher sowie Gründer der Druckerei und des Verlages Seutter

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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