Kunstroute in Frankreich
Des racines au ciel, Kunst in Haute-Marne, Frankreich
Wir betreten die Kirche Notre Dame de l’Assomption in dem kleinen 185-Seelen-Dorf Aubepierre-sur-Aube.
In einer Ecke der Kirche lehnt die Statue eines kopflosen Josef, Ziehvater des Gottessohnes, gegen die Wand. Auf seinem Arm hält er Jesus, der gleichfalls ohne Haupt ist. Ein paar Schritte weiter treffen wir eine Statue eines namenlosen Bischofs an, wie Josef angelehnt, den abgebrochenen Kopf aber auf den Rumpf gestellt. Wir sind in dieser alten Kirche auf dem Weg zu einem neuen Kunstwerk, nur wenige Schritte weiter in einer Kapelle des Seitenschiffs. Die Divinité van Brigitte Boeckler erhält ihre Wirkung auch durch die stummen, grauen, beschädigten Zeugen der römisch-katholischen Kirche, die abgedankt unter ihren ehemaligen Sockeln stehen.
Eine lebendige, saftige, kräftige und farbige Gruppe, aus einer mütterlichen Figur mit einem Kind, steht beeindruckend vor uns.
Die Idee die aufkommt, ist die der Verwurzelung und Erdung.
Das Thema der angelegten Kunstroute, die sich von Aubepierre-sur-Aube nach Châteauvillian ausstreckt, ist: „Conversations des racines au ciel“ („Gespräche von den Wurzeln zum Himmel“). Dies ist wundervoll verkörpert in dieser Gruppe.
Vielleicht sehen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, nur die Wurzeln und sind damit einverstanden, dass verwurzelt sein wichtig ist für den Menschen (und übrigens auch für Tiere, die ihr Habitat brauchen um leben zu können), aber wo ist hier dann der Himmel?
In der nährenden Fürsorge der Frau sehen wir die himmlische Liebe, im umsorgten und geborgenen Kind wächst die himmlische Fähigkeit lieben zu können.
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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