Der kleine Teich, chinesisches Gedicht von Yang Wanli (1127-1206)
Dank Shirley Yiping Zhang wage ich mich diesmal wieder an ein klassisches chinesisches Gedicht. Der Dichter Yang Wanli (1127 - 1206) stellt eine Szene dar die nicht einfacher sein kann. Die Interpretin Shirley Yiping Zhang beschreibt den Vierzeiler Wort für Wort, Zeile für Zeile auf ihrer Homepage....
Manches sehe ich etwas anders. Die beiden Zeichen für Liebe können auch als „sparsam“ gelesen werden, was mir in diesem Fall passender scheint: und so entstehen die Begriffe: „spärlich fließen“ und „wenig Sonne“.
Shirley Yiping Zhang komponierte eine Melodie zu diesem über 800-jahre alten Lied und singt dazu, ein mutiger Versuch zur kulturellen Verständigung!
Aus Quellenmund geräuschlos fließt ganz spärlich Wasser her
Das Blätterdach es spiegelt sich, kaum Sonne sieht man mehr
Ein Lotusblatt gerad‘ erscheint als kleines scharfes Horn
Und schnell ist die Libelle da und hält darauf Einkehr
Aus Ruhe und Verschleierung aufgrund gefilterten Lichts entfaltet sich ein Lotusblatt gerade über der Oberfläche. Und schnell "steht", so das Original, darauf eine Libelle. Sowohl "stehen", als mein "Einkehr halten" sind natürlich äußerst vorläufige Gegebenheiten. Bald ist die Libelle verschwunden, und bald hat das Blatt sich entfaltet und kehrt die Betrachtung wieder zum Anfang zurück. Titelbild: das Schriftzeichen für die Libelle auf einem alten Siegel. Der "Kringel" links stellt alles dar was mit Fluginsekten, Krabbel- und Kriechtieren zu tun hat.
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Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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